29. Aug 2014

USA: San Diego meldet Rekordzahlen für Keuchhusten

In San Diego (Kalifornien) wurden in diesem Jahr mehr Fälle von Keuchhusten (Pertussis) gemeldet als je zuvor. Bis 14. August registrierten die örtlichen Gesundheitsbehörden 1.183 Pertussis-Erkrankungen. Im Vergleich dazu wurden im Vorjahr 431 Fälle gemeldet. In nur weniger als einem Monat wurden 288 Erkrankungen berichtet. Doch nicht nur in den USA, auch in anderen Urlaubsregionen ist das Infektionsrisiko für Keuchhusten erhöht.  

Übertragungsrisiko beim Husten, Niesen oder Sprechen  

Durch Husten, Niesen oder Sprechen werden die Erreger mittels Tröpfcheninfektion durch Kontakt mit infektiösen Personen innerhalb eines Abstandes bis zu 1 Meter übertragen. Auch Gesunde, gegen Keuchhusten-Geimpfte können nach Kontakt mit dem Erreger für kurze Zeit (Über)träger des Krankheitserregers sein. Insbesondere Jugendliche und Erwachsene spielen als Überträger eine zunehmende Rolle. Untersuchungen in den USA zeigten, dass ungeimpfte Kinder und Jugendliche ein acht Mal höheres Erkrankungsrisiko gegenüber geimpften Kindern haben. Erkranken geimpfte Kinder, so fallen die Krankheitsbeschwerden in aller Regel milder aus und die Ansteckungsgefahr die von ihnen ausgeht ist geringer als bei Ungeimpften.  

Keuchhusten ist auch in Deutschland ein Problem  

Der Keuchhusten tritt in Mitteleuropa ganzjährig mit Höhepunkten im Herbst und Winter auf. In den letzten Jahren wurde eine Altersverschiebung der Erkrankung sichtbar. Im Jahr 1995 lag das durchschnittliche Erkrankungsalter bei 15,1 Jahren, im Jahr 2008 bei 41,7 Jahren. Dieser Altersanstieg wird u.a. auf die Abnahme der Immunität zurückgeführt. Daher wird zur Senkung der Erkrankungszahlen bei Erwachsenen und zum Schutz von Säuglingen seit 2009 allen Erwachsenen bei der nächst fälligen Tetanus und Diphtherie-Impfung empfohlen, einmalig auch gegen Pertussis zu impfen.  Laut Empfehlungen der STIKO gehören zu der Zielgruppe  der Impfung, sofern in den letzten 10 Jahren keine Impfung gegen Keuchhusten stattgefunden hat, neben dem Personal im Gesundheitsdienst und in Gemeinschaftseinrichtungen, Frauen im gebärfähigen Alter sowie auch enge Haushaltskontaktpersonen (Eltern, Geschwister, Großeltern) und Betreuer (z.B. Tagesmütter, Babysitter).  

Ein Blick in den Impfpass genügt  

Der Impfpass gibt Aufschluss darüber, wann die letzte Tetanus-Diphtherie-Impfung stattgefunden hat. Ist die Impfung bereits 10 Jahre oder länger her, ist es Zeit den Impfschutz aufzufrischen. In diesem Fall sollte einmalig (Kombinationsimpfstoff) auch gegen Pertussis geimpft werden.