3. Jul 2013

USA: Vereinzelte Pestfälle im Westen

Pest USA gross Nach jüngsten Veröffentlichungen des CDC (Centers for Disease Control and Prevention) werden in den Vereinigten Staaten jährlich zwischen 1-17 Pestfälle berichtet. Rund 50% der Erkrankten sind im Alter von 12-45 Jahren. Die Erkrankungen werden v.a. aus dem Norden von New Mexico, Nord Arizona, Süd Colorado, Kalifornien, Süd Oregon und West Nevada berichtet. In mehr als 80% der Fälle handelt es sich um die Beulenpest.  Bei dieser Pestform befallen die Bakterien die Lymphknoten und verursachen eine Vergrößerung der Lymphknoten, die wie "Beulen" (sog. Bubonen) der Haut imponieren und auch eitern können.

Vereinzelte Pestfälle im Norden der USA

Die Pest wurde erstmals 1900 in den Vereinigten Staaten beobachtet. Sie wurde durch Ratten aus Asien nach Amerika gebracht und breitete sich zunächst nur in den großen Hafenstädten aus. Der letzte große Pestausbruch in Amerika ereignete sich im Jahr 1924/25 in Los Angeles. Nach diesem Ausbruch breiteten sich die  Pesterreger von Stadt- auf Landratten aus und bevölkerten vor allem immer mehr des Westen Amerikas. Seither tritt die Pest immer wieder in vereinzelten Fällen in ländlichen Regionen auf. Zwischen 1900 und 2010 wurden 999 Pestfälle in Nordamerika registriert.

Die meisten Pesterkrankungen werden in Afrika beobachtet  

Die Pest wird sowohl aus Afrika, Asien als auch Südamerika berichtet. Die meisten Pestfälle seit dem Jahr 1900 treten in Afrika auf. Vor allem betroffen sind Ostafrika (u.a. Tansania), Madagaskar, die Mongolei, Vietnam, Myanmar, Indien und Peru. Die meisten Erkrankungen der letzten 20 Jahre werden bei der Landbevölkerung aus kleinen Dörfern beobachtet. Die Weltgesundheitsorganisation zählt jährlich zwischen 1000-2000 Pest-Fälle wobei eine hohe Dunkelziffer angenommen wird. Madagaskar gehört zu den Ländern mit dem höchsten Pestvorkommen. Die Pest tritt ganzjährig auf. Eine Häufung von Erkrankungsfällen wird in den Monaten Oktober bis April beobachtet.

Nur sehr geringes Infektionsrisiko für Reisende

Armut, mangelnde Hygiene- und Medizinstandards begünstigen vor allem in Slums und Armenvierteln die Übertragung der Erkrankung. Aber auch in Regionen mit hohem Hygienestandard können Pestfälle vereinzelt auftreten. So wird die Pest in den USA zumeist bei Jägern oder Wanderern berichtet, die entlegene Naturherdgebiete (z.B. in den Rocky Mountains) aufsuchen.  Für Reisende stellt die Pest nur in absoluten Sonderfällen (z.B. Trekking- und Abenteuertouren in touristisch nicht erschlossene Infektionsgebiete, bzw. berufliche Exposition bei Entwicklungshelfern) ein Risiko dar.