14. Apr 2018

Venezuela: Fünf Personen sterben an Chagas

Fruchtsaftstand (Kolumbien) iStock / 1001nights

Aus der Stadt Puerto Nuevo im westlichen Bundesstaat Táchira wurde die Chagas-Krankheit gemeldet. Fünf Personen starben an der gefährlichen Infektionskrankheit. Bei den Verstorbenen handelte es sich um einen 11 Monate alten Säugling, sowie Personen im Alter zwischen 31 bis 79 Jahren. Immer wieder kommt es zu Chagas-Ausbrüchen in Venezuela. Einer der größten Vorfälle ereignete sich 2007 in Caracas. Rund 120 Menschen erkrankten an Chagas. Wahrscheinlich infizierten sich die Betroffenen durch das Trinken von Guavensaft, der durch Kotausscheidungen der Raubwanze verunreinigt war. Nicht selten infizieren sich Personen durch das Trinken von verunreinigten Fruchtsäften oder Zuckerrohrsäften die unter anderem an Straßenständen angeboten werden. In der Regel besteht für Reisende jedoch nur ein sehr geringes Infektionsrisiko. Auf das Trinken offener Fruchtsäfte sollte - auch in Hinblick auf die Infektionsgefahr mit diversen  Durchfallerregern – verzichtet werden.

Immer wieder Chagas-Ausbrüche in Südamerika

Immer wieder kommt es zu Chagas-Erkrankungsfällen in Südamerika. In rund 20 Regionen ist die Krankheit endemisch. Nach Schätzung beträgt die Zahl der weltweit infizierten Personen 7-8 Millionen. Die Chagas-Parasiten werden durch den Stich von Raubwanzen übertragen. Die "südamerikanische Trypanosomiasis", wie die Chagas-Krankheit auch genannt wird, wird durch Parasiten (sog. Trypanosoma cruzi) verursacht. Nur ein geringer Anteil der Infizierten erkrankt. Die Raubwanzen verstecken sich gerne in dunklen Ritzen von Lehmhütten und Reisigdächern und befallen nachts die Schlafenden für eine Blutmahlzeit. Meistens ist der arme Teil der Bevölkerung in Mittel- und Südamerika betroffen. Bezüglich der Chagas-Krankheit sollten insbesondere Reisende bei Trekking- bzw. Überlandtouren darauf achten, in den Infektionsgebieten auf Übernachtungen in einfachen Holz- oder Lehmhütten zu vermeiden. Ein widerstandsfähiges Moskitonetz kann ebenfalls einen guten Schutz bieten, wenn es sorgfältig angebracht und gut unter die Matratze gesteckt wird.