15. Mrz 2017
Venezuela: Malariasituation verschärft sich

In Venezuela ist die Zahl der Malaria-Erkrankungen in den vergangenen Monaten deutlich angestiegen. In den letzten Wochen wurden v.a. in den Gemeinden Marino, Antolin del Campo und Garcia Erkrankungsfälle berichtet. Die Stadtbezirke liegen in der Bolivarischen Republik von Venezuela, im Bundesstaat Nueva Esparta, der sich aus den beliebten Ferieninseln Isla Margarita, Coche und Cubagua zusammensetzt.
Die Malariasituation in Venezuela verschärft sich
Noch im Dezember wurden zwischen 3.000 – 5.000 Malaria-Fälle wöchentlich in Venezuela gezählt. Insgesamt wurden im Vorjahr 240.631 Malaria-Fälle landesweit registriert – 150 Patienten starben. Alleine in den ersten sechs Monaten des Jahres wurden landesweit mehr als 125.000 Malaria-Fälle in 23 Bundesstaaten registriert – darunter etliche Fälle der gefährlichen Malaria tropica. Die meisten Erkrankungen werden aus dem flächenmäßig größten Bundesstaat Bolivar, als auch aus dem flächenmäßig zweitgrößten südlichen Bundesstaat Amazonas gemeldet. In den Bundesstaaten Delta Amacuro, Monagas, Apure, Anzoátegui, Guárico, Barinas und Miranda werden regionale Ausbrüche berichtet.
Malaria auf der beliebten Ferieninsel "Isla Margarita"
Eine der beliebtesten Touristenattraktionen ist der Wasserfall Salto Àngel (Angel Falls) im Urwald im Südosten des Landes. Auch hier und in den Nationalparks sollte eine Malaria-Chemoprophylaxe gewissenhaft durchgeführt werden. Die Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft (DTG) empfiehlt bei Reisen in die südlichen und östlichen Provinzen Venezuelas (Amazonas, Bolivar) die Einnahme einer regelmäßigen Chemoprophylaxe. Ein geringeres Risiko besteht in Apure, Monagas, Sucre und Zulia. Sogar im Marcano Bezirk auf der beliebten Ferieninsel "Isla Margarita" besteht ein geringes Übertragungsrisiko. In diesen Regionen ist die Mitnahme einer Malaria-Notfallmedikation empfohlen. Als Malariafrei gelten Caracas, La Asuncion, Maracaibo und der übrige Teil von Isla Margarita (mit Ausnahme des Marcano Bezirk).
Jedes Fieber ist malariaverdächtig
Erst wenn dieser innerhalb von 24 Stunden nicht erreichbar ist, sollte die notfallmäßige Selbstbehandlung durchgeführt werden. Nach jeder Selbstbehandlung ist eine ärztliche Kontrolle auf jeden Fall erforderlich, um zum einen die Diagnose „Malaria“ zu verifizieren und um sicher zu gehen, dass keine andere fieberhafte Infektionskrankheit die Beschwerden hervorgerufen hat. Sollte es sich wirklich um eine Malaria gehandelt haben, so sollte durch die Nachuntersuchung geklärt werden, ob die Behandlung erfolgreich war oder ggf. fortgesetzt werden muss. Ab dem 6. Aufenthaltstag in einem Malariagebiet, gilt jedes unklare Fieber als malariaverdächtig. Ebenso sollte bei der Rückkehr bei Fieber immer an eine Malaria mit gedacht werden, da durch die längere Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und Erkrankung) auch noch Monate später nach Rückkehr eine Malaria auftreten kann. In aller Regel treten jedoch nahezu alle Malaria tropica-Fälle bei deutschen Reisenden innerhalb von 4 Monaten nach Rückkehr auf. Ein sorgfältiger Mückenschutz sollte immer durchgeführt werden.