21. Nov 2019
Venezuela: mehr als 300.000 Malaria-Fälle

Vom Beginn des Jahres bis Mitte Oktober 2019 meldeten die Gesundheitsbehörden von Venezuela landesweit mehr als 323.000 Malaria-Fälle. Das entspricht ungefähr den Fallmeldungen im Vorjahr 2018 (rund 328.000) und 2017 (rund 321.000). Ebenso wurden Todesfälle berichtet. In Venezuela besteht ganzjährig ein hohes Malaria-Risiko südlich des Flusses Orinoco, in den Bundesstaaten und Regionen Amazonas, Bolivar (inkl. Jaua-Sarisarinama Canaima Park, Angel Falls, Sifontes), Sucre und Delta Amacuro. Für Reisen in diese Regionen wird die regelmäßige Einnahme einer Malaria-Chemoprohylaxe empfohlen. In den übrigen Gebieten, insbesondere in Apure, Sucre, Zulia, aber auch auf der Isla Margarita (Marcano Bezirk), wird aufgrund der mangelhaften medizinischen Versorgung und der vielerorts unzureichenden Medikamentenversorgung ebenfalls eine Malariaprophylaxe empfohlen. Hier ist die Mitnahme eines Malaria-Notfallmedikamentes in aller Regel ausreichend. Ein minimales Risiko besteht in Caracas. Hier kann in der Regel die Malariavorbeugung auf einen guten und regelmäßigen Mückenschutz beschränkt werden, d.h. ein sorgfältiger Mückenschutz ist kontinuierlich am Tag und in der Nacht empfohlen.
Das persönliche Malariarisiko sollte mit einem Arzt abgeklärt werden
Die Entscheidung über das richtige Malariamedikament muss vom Arzt individuell für den Reisenden durch sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung getroffen werden. Dabei spielen das konkrete Reiseziel, sowie die Reisezeit und -dauer, als auch der Reisestil und die persönlichen Umstände des Reisenden (z.B. Vorerkrankungen, Unverträglichkeiten, Medikamenteneinnahme, u.s.w.) eine wesentlichen Rolle bei der Auswahl. Generell gibt es zwei Formen der Malariavorbeugung: Der Schutz vor dem Überträger (d.h. Schutz vor Mückenstichen) und der Schutz vor dem Erreger (d.h. Einnahme von Malaria-Medikamenten).