25. Okt 2020
Vietnam: Diphtherie im zentralen Hochland

Die Gesundheitsbehörden von Vietnam meldeten in diesem Jahr nahezu 200 Diphtherie-Erkrankungen. Die meisten Erkrankungen wurden aus dem zentralen Hochland gemeldet und nur wenige Fälle aus den zentralen und südlichen Provinzen des Landes. Das amerikanische CDC (Centers for Disease Control and Prevention) empfiehlt daher mit Nachdruck Reisenden nach Vietnam ihren Diphtherie-Impfschutz zu überprüfen und gegebenenfalls aufzufrischen. Auch in Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) standardmäßig die Diphtherie-Impfung für alle Personen in Deutschland (ab dem 3. Lebensmonat). Nicht Geimpfte oder Personen mit nicht eindeutig dokumentierter Diphtherie-Grundimmunisierung sollten die Impfung zu nächst möglichem Zeitpunkt nachholen. Vor der Reise sollten möglichst zwei Impfungen gegen Diphtherie erfolgt sein. Nach vollständiger Grundimmunisierung kann im Fall eines erhöhten Infektionsrisikos (z.B. vor Reisen in Infektionsgebiete) mit einer Impfung nachgeimpft werden, sofern die letzte Impfung mehr als 5 Jahre zurückliegt. Außerdem empfiehlt die STIKO die Diphtherie-Impfung in Kombination mit Tetanus und Keuchhusten durchzuführen.
Diphtherie tritt weltweit auf
Diphtherie-Bakterien treten weltweit auf und erzeugen ein gefährliches Gift (Diphtherietoxin). Die Erreger werden mittels Atemluft, z.B. durch Küssen, Niesen, Husten übertragen (Tröpfcheninfektion). Eine Ausnahme bildet die Hautdiphtherie, bei der die Erregerübertragung durch Schmierinfektion stattfindet. Die Hautdiphtherie ist in Europa eher selten und tritt vor allem in den tropischen Ländern auf. Eine Untersuchung die in den Jahren 2000 bis 2009 durchgeführt wurde zeigte, dass von neun Diphtherie-Erkrankungen die in Deutschland registriert wurden, sieben einen reisemedizinischen Hintergrund hatten.
Durchgemachte Krankheit hinterlässt keine sichere Immunität
Die durchgemachte Krankheit hinterlässt keine sichere Immunität, daher ist eine vorbeugende Impfung gegen Diphtherie wichtig. Die Impfung schützt vor allem vor der Wirkung des Giftes im Körper und verhindert somit die folgenschweren Auswirkungen. Die Vergangenheit zeigte, dass bei sinkender Immunität in der Bevölkerung eine Zunahme der Diphtherie-Fälle beobachtet werden kann. Wegen der oft durch Impfmüdigkeit entstandenen Immunitätslücken der erwachsenen Bevölkerung wird eine zunehmende Empfänglichkeit festgestellt.