24. Jul 2022
Virginia (USA): Hepatitis A in Restaurants

In Roanoke, Virginia (USA) ist die Zahl der Hepatitis A-Fälle auf 76 angestiegen. Seit Januar 2022 werden hier vermehrt Hepatitis A-Infektionen berichtet. Beim letzten registrierten Fall handelt es sich um eine Servierkraft in einem Restaurant, die am 15. Juli 2022 positive auf Hepatitis A getestet wurde. Die Restaurantleitung bot daraufhin allen Angestellten eine kostenlose Hepatitis A-Schutzimpfung an. Nach Aussage der Gesundheitsbehörden handelt es sich um das vierte Restaurant in der Region, bei der Hepatitis A-Infektionen festgestellt wurden. Da Hepatitis A-Viren fäkal-oral durch Schmierinfektionen mittels verunreinigter Lebensmittel, aber auch durch enge Personenkontakte übertragen werden können, werden derzeit strenge Kontrollen in den betroffenen Restaurants durchgeführt, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Erst im Herbst 2021 wurde in einem anderen Restaurant in Roanoke ein Hepatitis A-Ausbruch beobachtet, bei dem es unter den Gästen zu 49 Infektionen und vier Todesfällen kam.
Hepatitis A wird auch Reisehepatitis genannt
Die Hepatitis A wird häufig auch „Reisehepatitis“ genannt, da sie nicht selten auf Reisen erworben wird. Eine Ansteckung mit Hepatitis A-Viren in einer Region mit erhöhtem Hepatitis A-Aufkommen kann sehr leicht erfolgen. Vom Wasser für das Zähneputzen über Obst, Salat und Gemüse bis hin zum Eis am Strand kommt alles in Frage, was in Kontakt mit verunreinigtem Wasser, Lebensmitteln oder infizierten Personen steht. Sowohl die Hotelküche als auch die Lebensmittelherstellung und Speisenzubereitung können mit Infektionsrisiken einher gehen. Eine gute Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sollte bei Reisen daher grundsätzlich bestmöglich eingehalten werden. Eine deutsche Urlauberin erzählt, wie es durch eine kleine Unaufmerksamkeit während der Reise zu einer Hepatitis A-Ansteckung gekommen ist.
Hepatitis A-Schutzimpfung bei Reisen in Risikogebiete
Bei Reisen in Regionen mit erhöhter Hepatitis-A-Krankheitshäufigkeit empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission am RKI) eine Schutzimpfung gegen Hepatitis A. Die Impfung dient zum einen dem Schutz vor der Erkrankung, zum anderen schützt sie aber auch das Umfeld bei Reiserückkehr. Um für die Reise einen Schutz vor Hepatitis A zu haben, genügt eine einzelne Impfdosis, auch wenn sie noch am Abreisetag (z.B. bei „Last-Minute-Reisen“) selbst erfolgen würde. Aufgrund der langen Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und ersten Krankheitszeichen) der Hepatitis A von mindestens 15 - 20 Tagen und dem schnellen Aufbau des Impfschutzes (12-15 Tage) kann die Impfung noch kurz vor der Abreise verabreicht werden. Nach 6 Monaten erfolgt die zweite Impfung. Damit wird der Langzeitschutz erreicht und die Grundimmunisierung vollständig abgeschlossen.
Viele Krankenkasse erstatten Reiseimpfungen
Viele private und gesetzliche Krankenkassen übernehmen als freiwillige Leistung die Kosten für Reiseschutzimpfungen. Hierzu bietet fit for travel ein Formular-Download, zum Einreichen bei der Krankenkasse mit Originalrechnung der Impfleistung an. Grundlage der Erstattung sind die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) in Verbindung mit den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes. Die Abrechnung der Schutzimpfungen erfolgt in aller Regel über Kostenerstattung. Das heißt Versicherte reichen die Rechnung des Arztes zusammen mit den Impfstoffkosten bei ihrer Krankenkasse ein und bekommen die Kosten dann zurückerstattet. In manchen Regionen ist jedoch auch eine direkte Abrechnung über die Versichertenkarte möglich. Unter Umständen müssen die Versicherten gesetzliche Zuzahlungen leisten. Nähere Informationen erteilen die Krankenkassen durch ihre Servicezentren.