28. Sep 2017

Warnung vor Tollwut in mehr als 150 Ländern

Hund am Strand Fotolia / agarianna Heute, am Welt-Tollwut-Tag, wurde erneut auf die Gefahr der Tollwut in mehr als 150 Ländern hingewiesen. Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2030 kein Mensch mehr an Tollwut sterben muss, der von einem Hund gebissen wurde. Breitflächig angelegte Impfprogramme für Hunde sollen dabei helfen, die Krankheit einzudämmen und schließlich zu eliminieren. Weltweit sterben alljährlich rund 59.000 Menschen an Tollwut. Mehr als 99% der Todesfälle treten in Afrika und Asien nach einem Hundebiss auf. Experten gehen sogar von einer Unterfassung der Datenlage und von wesentlich mehr Erkrankungen aus, da viele Erkrankungen sich in abgelegenen Regionen befinden und somit nicht vollständig erfasst werden können.

Täglich sterben mehr als 160 Personen an Tollwut

Reiseländer wie Indien und Kenia gehören durch die erhöhte Zahl an streunenden Hunden und Katzen zu den Ländern mit einem erhöhten Übertragungsrisiko. Wie viele Personen in Indien jährlich tatsächlich an Tollwut erkranken und sterben, beläuft sich auf Schätzungen. Nach einer Veröffentlichung in der medizinischen Fachzeitung „Lancet“ wird von 12.700 Tollwut bedingten Todesfällen im Jahr 2013 gesprochen. In anderen nationalen Medien ist sogar von 20.000 Todesfällen die Rede. Wie hoch auch immer die tatsächliche Zahl der Todesfälle ist, Fakt bleibt, dass die Tollwut in Indien weit verbreitet ist und dadurch eine Bedrohung für die Bevölkerung – aber auch für Reisende – darstellt.

Rechtzeitig gegen Tollwut impfen

Tragische Erkrankungsfälle bekräftigen die Tollwut-Impfempfehlung für Reisende vor allem bei Langzeitreisen in Länder mit erhöhtem Tollwutvorkommen. Bei Bissverletzungen oder Belecken von Schleimhäuten oder Wunden durch streunende Tiere ist umgehend ein Arzt bzw. medizinische Hilfe aufzusuchen. Dieser sollte neben der Wundversorgung eine aktive und passive Immunisierung gegen Tollwut durchführen. Es sollte jedoch bedacht werden, dass in vielen tropischen und subtropischen Ländern die medizinische Infrastruktur - v.a. in den ländlichen Regionen - unterentwickelt ist, so dass im Notfall u.U. nicht die richtigen Medikamente oder medizinischen Einrichtungen in der erforderlichen Zeit zur Verfügung stehen. Daher sollte bei erhöhtem Reiserisiko z.B. Trekking oder Übernachten im Freien, eine Tollwut-Schutzimpfung in Erwägung gezogen werden..