10. Jan 2015
West-Afrika: Ebola-Ausbruch schreitet weiter fort
Anfang Januar meldeten die Gesundheitsbehörden West-Afrikas einen weiteren Anstieg der Ebola-Erkrankungen. Die Zahl der Erkrankten hat nun die zwanzig Tausender-Marke überschritten und betrug laut WHO am 8. Januar 20.972 Erkrankungs- und 8.289 Todesfälle. In den vergangenen drei Wochen wurden 1.314 Ebola Fälle berichtet (ca. 63 Fälle/Tag), davon entfielen alleine 900 Ebola-Fälle auf Sierra Leone (ca. 43 Fälle/Tag). Am 9. Januar berichtete die WHO bereits 21.086 Ebola-Fälle aus den drei betroffenen Ländern West-Afrikas: 10.030 Erkrankungsfälle und 2.977 Todesfälle aus Sierra Leone, 8.263 Erkrankungen und 3.515 Todesfälle aus Liberia und 2.793 Erkrankungs- und 1.797 Todesfälle aus Guinea.
In Guinea ist Conakry am stärksten betroffen
Bis 7. Januar sind 820 Gesundheitshelfer an Ebola erkrankt – mehr als die Hälfte (488) starben. In Guinea zeigt sich der Ausbruch der Erkrankung unverändert. Ebola breitet sich weiter in den Westen des Landes aus. 19 Distrikte haben in den vergangenen drei Wochen Erkrankungs- und Todesfälle gemeldet. Am stärksten betroffen ist Conakry, aber auch im nahegelegenen Distrikt von Dubreka werden vermehrt Erkrankungsfälle registriert. Der im Osten gelegene Lola-Distrikt der an die Elfenbeinküste grenzt, meldet ebenfalls Ebola-Fälle.
Sierra Leone meldet von allen Ländern die meisten Erkrankungs- und Todesfälle
In Liberia ist die Zahl der Fälle zurück gegangen. Rund 300 Neuerkrankungen wurden wöchentlich im August und September letzten Jahres berichtet. Gegenwärtig sind es rund 8 Erkrankungs- und 40 Verdachtsfälle die innerhalb von fünf Tagen berichtet wurden. Der am stärksten betroffene Bezirk, in dem auch die Hauptstadt Monrovia liegt, ist nach wie vor Montserrado. Von allen Ländern am stärksten betroffen ist Sierra Leone. Betroffen ist vor allem der Westen des Landes. Sowohl aus der Landeshauptstadt Freetown, als auch aus Port Loko und den westlichen ländlichen Regionen werden Erkrankungsfälle beobachtet. Doch auch in östlichen Distrikten wie Kono, der an Guinea grenzt, wurden Ebola-Fälle registriert.
Ausreiseaufruf des Auswärtigen Amtes bleibt bestehen
Aufgrund der aktuellen Lage rät das Auswärtige Amt weiterhin von Reisen nach Guinea, Liberia und Sierra Leone ab und ruft zur Ausreise auf. Von dieser Empfehlung ausgenommen ist dringend benötigtes medizinisches, humanitäres oder technisches Personal im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ebola-Epidemie. Es ist nicht auszuschließen, dass die Ausreisemöglichkeiten aus den betroffenen Ländern weiter beschränkt werden.