3. Sep 2014
Westafrika: Ebola-Ausbruch weitet sich aus
In einer Pressekonferenz am 2. September erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass die Ausbreitung der Ebola-Erkrankung schneller fortschreitet, als die gegenwärtigen Bekämpfungsmaßnahmen. Rund 40% aller Ebola-Fälle wurden in den vergangenen 21 Tagen registriert.
Erster Ebola-Fall im Senegal
Am 30. August meldete das Gesundheitsministerium aus Senegal den ersten Ebola-Fall. Der 21-jährige Patient, der ursprünglich aus Guinea stammte, reiste über die Hauptstraße nach Dakar ein und wohnte dort bei seinen Verwandten in der Umgebung der Stadt. Am 23. August entwickelte der junge Mann Fieber, Übelkeit und Durchfall und suchte medizinische Hilfe auf. Wenig später alarmierten die Behörden aus Conakry in Guinea, dass eine Person, die in engem Kontakt mit einem Ebola-Patienten stand, den Quarantänevorkehrungen entkommen war. Der junge Mann wurde sofort in Quarantäne genommen.
Ebola-Viren auch in Zentralafrika
In der Zentralafrikanischen Republik wurde am 2. September das Ebola-Virus in Wildtrieren nachgewiesen. Die Viren wurden vor allem in Ratten und Affen isoliert. Dennoch vermuten die Behörden, dass von den infizierten Tieren keine Gefahr ausgeht und die Umstände kontrollierbar sind. Auch aus der Demokratischen Republik Kongo werden Ebola-Fälle berichtet. Diese stehen jedoch nicht mit dem Ebola-Ausbruch der westafrikanischen Länder im Zusammenhang.
Ausbruch in West-Afrika breitet sich aus
Der Ausbruch schreitet weiter fort und hat gegenwärtig zu 3.069 Erkrankungen mit 1.552 Todesfällen in Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone geführt. Die meisten Fälle sind jedoch auf eine überschaubare Anzahl von Kliniken verteilt. In Liberia hat sich erneut ein amerikanischer Arzt in einem Krankenhaus mit dem Ebola-Virus infiziert. In einigen Krankenhäusern Monrovias, der Hauptstadt Liberias, streikt das medizinische Personal, da zu wenig Material für Schutzmaßnahmen bereit steht.
Verdachtsfälle im internationalen Reiseverkehr
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Sierra Leone, Liberia und Guinea. Außerdem ist die Ausreisemöglichkeit zu diesem Zeitpunkt aus diesen Ländern weiter beschränkt und fraglich. Immer wieder werden Verdachtsfälle bei internationalen Reisenden die diese Länder besuchten und in ihr Heimatland zurückkehren bekannt. Doch in keinem Fall wurde bislang Ebola diagnostiziert. Auch wenn bislang keine Erkrankungen durch den internationalen Reiseverkehr importiert wurden, so vergrößert sich dennoch die Sorge, dass dieser Fall irgendwann eintreten könnte. Liberia hat die Landesgrenzen zu Sierra Leone geschlossen. Doch wie in vielen afrikanischen Ländern, gibt es neben den Hauptstraßen viele Fußwege auf denen Menschen jeden Tag mit ihren Waren und Gütern grenzüberschreitende Wege unkontrolliert passieren können und dadurch weiterhin die Gefahr der Ausbreitung des Virus bestehen bleibt.
Bei Reisen in die betroffenen Regionen sind nachwievor folgende Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten:
- Sorgfältige Hygienemaßnahmen sind einzuhalten.
- Der Kontakt zu Kranken, insbesondere zu ihren Körperflüssigkeiten und Blut soll streng vermieden werden.
- Kein Kontakt zu Tieren und kein Verzehr von rohem bzw. nicht vollständig durch gekochten Fleisch.
- Nicht an Beerdigungen der Ebola-Opfer bzw. am Beerdigungsritus der Handauflegung teilnehmen.
- Krankenhäuser in denen Patienten wegen Ebola behandelt werden, sind zu meiden. Die Botschaft in Monrovia bietet Reisenden, die eine medizinische Behandlung benötigen, alternative medizinische Versorgungsstätten an. Auskunft dazu erteilt die Botschaft in Monrovia Tel. +(231) 77-677-7000
- Bei Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Hautausschlag und/oder Rötung der Augen ist sofort medizinische Hilfe aufzusuchen.