8. Jan 2021

Westafrika: Regionale Gelbfieber-Ausbrüche

Globus, Weltkugel iStock/esvetleishaya

Aus drei afrikanischen Ländern wurden in den vergangenen Wochen vermehrt Gelbfiebererkrankungen berichtet, darunter auch Todesfälle. Die Fälle wurden in Senegel, Guinea und Nigeria registriert. Aus dem Senegal wurden in der Zeit von Oktober bis Dezember 2020 sieben neue Erkrankungsfälle aus drei unterschiedlichen Regionen bestätigt: Tambacounda (Kidira), Kedougou (Saraya) und Matam (Thilogne). In Nigeria berichteten die Gesundheitsbehörden, dass bis zum 12. Dezember 2020 sich die Gelbfieber-Erkrankungen auf 18 Staaten des Landes ausgeweitet haben. Mehr als 3.200 Verdachtsfälle wurden gezählt, darunter 18 Todesfälle. In Guinea wurden in der Zeit vom  6. November 2020 bis 15. Dezember 2020 insgesamt 52 Gelbfieber-Verdachtsfälle mit 14 Todesfällen registriert. Die meisten Fälle wurden Koundara, im Nordwesten des Landes gemeldet, weitere aus Dubreka, nahe Conakry im Südwesten und Kouroussa im Zentrum des Landes. Innerhalb des Koundara Health District, wurden die Erkrankungen in Guinguan, Koundara Zentrum, Kamabi, Sambailo, Sareboido, Youkounkoun und Termesse beobachtet.

Erhöhtes Gelbfieberrisiko in Westafrika

In Afrika südlich der Sahara gehören 34 Länder zu Ländern mit Gelbfieber-Endemiegebieten, darunter auch die Länder Westafrikas. Da der Nachweis einer Gelbfieber-Impfung oft bei der Einreise verlangt wird, sollten sich Reisende rechtzeitig über die Einreisevorschriften in ihrem Reiseland informieren. Bei Reisen in Gelbfieber-Infektionsgebiete empfiehlt die WHO unabhängig von der jeweiligen Landesvorschrift nachdrücklich die Impfung für alle internationalen Reisenden. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Zudem sollten gute Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Seit 11.07.2016 gilt laut Internationaler Gesundheitsvorschrift (IGV) der Nachweis einer einmalig gültigen Gelbfieber-Impfung bei Einreise. Eine Auffrischimpfung ist demnach nicht mehr erforderlich. 

Reisemedizinische Beratung ist sinnvoll

Bei auftretendem Fieber nach Besuch von Gelbfieber-Risikogebieten, sollte immer die Möglichkeit einer Gelbfieber-Erkrankung in Betracht gezogen werden und entsprechend diagnostisch abgeklärt werden. In jedem Fall sollte rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung erfolgen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können.