1. Dez 2019
WHO meldet Masern-Ausbrüche

Die Weltgesundheitsorganisation meldet, dass aus vielen Ländern der Welt Masernausbrüche gemeldet werden. Bis zum 5. November 2019 wurden in diesem Jahr insgesamt 440.263 bestätigte Masernfälle registriert. 187 Länder nehmen an dem Meldesystem der WHO teil und melden monatlich die landeseigenen bestätigten Masernfälle.
Hohe Masern-Fallzahlen in Afrika
Aus der afrikanischen Region werden gegenwärtig größere Masernausbrüche aus Nigeria und Madagaskar berichtet. Aus der Demokratischen Republik Kongo wurden bis 17. November 2019 mehr als 250.000 Masern-Fälle aus allen Landesteilen berichtet, darunter über 5.000 Todesfälle. Aus Guinea liegt die Zahl der gemeldeten Masern-Verdachtsfälle bis 5. November 2019 bei 4.690 und in Tschad bei 25.596.
Masern auch im Fernen Osten, Asien, Europa und Amerika
Aus der östlichen Mediterranen Region wurden ebenfalls mehrere Masernfälle berichtet. Im Libanon lag die Zahl der gemeldeten Fälle im Zeitraum vom 1.1. – 17.11.2019 bei 1.060 Masernfällen, im Jemen bis 17. November 2019 bei 5.847, im Sudan bei 3.659, in Somalia bei 2.795, in Pakistan bei 1.978, in Tunesien bei 1.367 und im Irak bei 1.222 Fällen. Aus Europa, werden die meisten Fälle aus der Ukraine berichtet. Vom 1.1. – 5.11.2019 wurden hier 56.802 Erkrankungsfälle gezählt. Ebenso hohe Fallzahlen wurden in Kasachstan 10.126, in Georgien 3.904, in Russland 3.521, in der Türkei 2.666 und in Kirgisistan 2.228 registriert. Aus der WHO-Region Amerika, werden die höchsten Fallzahlen aus Brasilien berichtet. In der Zeit vom 1.1. – 9.11.2019 wurden 11.887 Masern-Fälle gemeldet, ein Großteil der Fälle aus Sao Paulo. Auch in Kolumbien und Venezuela werden Masern-Fälle beobachtet, allerdings in geringerem Umfang. In den USA wurde der Masern-Ausbruch in New York als offiziell beendet eingestuft; vereinzelte Fälle werden weiterhin aus diversen Staaten berichtet. Aus Asien wurden in der Zeit von 1.1. – 18.11.2019 insgesamt 4.181 aus Bangladesch, 5.286 aus Myanmar, 4.852 aus Thailand gemeldet und aus dem Westlichen Pazifischen Raum bis 20.11.2019 insgesamt 2.084 Masern-Fälle aus Neuseeland, insbesondere aus Auckland berichtet. Auch von den Inseln wie Samoa, Tonga und den Fidschi-Inseln werden Masern-Fälle gemeldet.
Masern eine der ansteckendsten Krankheiten weltweit
Nach Schätzungen wurden im Jahr 2017 rund 110.000 Todesfälle gemeldet. Selbst in Ländern mit hohem medizinischem Standard, kommt es in einem Viertel der Fälle zu Komplikationen und Krankenhauseinweisungen. Kommt es im Rahmen der Masern zu Komplikationen können sie tödlich enden oder auch lebenslange Schäden verursachen wie Hirnschäden, Blindheit und Taubheit. Kleine Kinder haben das höchste Risiko für Masern-Komplikationen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich daher zum Ziel gesetzt die Masern weltweit auszurotten. Da die Masern weltweit Auftreten und somit auch an vielen Reiseorten, hat die WHO im Juni 2019 für international Reisende neue Empfehlungen ausgesprochen.
Zur Vorbeugung der Masernausbreitung durch den internationalen Reiseverkehr sprach die Weltgesundheitsorganisation (WHO) daher im Juni 2019 neue Reiseempfehlungen aus:
- Alle Reisende sollten vor der Reise ihren Masernschutz überprüfen, da die meisten Masern-Ausbrüche Impflücken bei Kindern und Erwachsenen aufweisen.
- Reisende mit unklarem Impfstatus sollten laut WHO mindestens eine Masernimpfung 15 Tage vor Abreise erhalten.
- Die Masern-Impfung kann gleichzeitig mit anderen Reiseimpfungen verabreicht werden.
- Die Masern-Impfung ist für Schwangere nicht empfohlen.
- Reisende sollten sich des Masern-Übertragungsrisikos bewusst sein, sowie sich über die Beschwerden und Komplikationen durch ihren Arzt aufklären lassen.
- Die WHO empfiehlt Kindern ab dem 6. Lebensmonat die in Regionen mit Masernausbrüchen reisen eine zusätzliche Masernschutzimpfung. Kinder im Alter von 6. bis 9. Lebensmonat die eine zusätzliche Schutzimpfung erhalten haben, sollten die zweite Impfung gemäß dem nationalen Impfplan ihres Heimatlandes erhalten.
WHO empfiehlt internationalen Touristen Masern-Schutz
Aufgrund der zurückgehenden Impfquote in Europa ist die Zahl der Masernfälle auch in Europa laut WHO angestiegen. Alleine in der ersten Hälfte 2019 wurden europaweit so viele Masern-Fälle berichtet, wie im gesamten Vorjahr 2018. Die meisten Erkrankungsfälle werden vor allem in Regionen mit einer geringen Masern-Durchimpfungsrate festgestellt. Das deutsche Robert Koch-Institut empfiehlt daher auch Reisenden den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Auch die WHO empfiehlt internationalen Touristen eine Masern-Schutzimpfung.