Schiffreisen

Kurzinfo & Tipps
- Grundsätzlich wirkt sich das Seeklima positiv auf die Gesundheit aus, gut geeignet für Personen mit Allergien, Haut- und Atemwegserkrankungen
- Weniger geeignet sind längere Schiffreisen (v.a. Segeltörn) für Personen mit instabiler Gesundheit und labiler psychischer Belastbarkeit, sowie chronischen Herzerkrankungen (z.B. Angina pectoris), akuten Erkrankungen (v.a. Infektionskrankheiten) und Risikoschwangerschaften.
- Bei Schiffreisen sollte auf ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und auf einen guten Sonnenschutz geachtet werden.
- Zur Vorbeugung gegen Seekrankheit hilft, sich möglichst in der Mitte des Schiffes aufhalten (dort ist die Wellenbewegung am geringsten zu spüren) oder sich hinzulegen. Frische und sauerstoffreiche Luft hilft bei Seekrankheit meist besser als abgestandene Kabinenluft im Inneren des Schiffes (v.a. wenn mehrere Personen in einem engen Raum sind)
- Bei leichter Seekrankheit helfen kleine, häufige Flüssigkeitsaufnahmen und trockenes Brot oder Salzstangen zur Beruhigung des Magens und zur Stabilisierung des Kreislaufs.
- Vorbeugend können Medikamente gegen Seekrankheit eingenommen werden (entsprechend wie bei Reiseübelkeit).

Kreuzfahrt und Segeltörn - Urlaub auf dem Meer
Immer wieder gerne werden Kreuzfahrten und Segeltörns durch Weltenbummler wahrgenommen und stellen ein außergewöhnliches Urlaubvergnügen dar. Die medizinische Versorgung auf Kreuzfahrtschiffen ist in den meisten Fällen hervorragend ausgestattet und organisiert. Es lohnt sich aber, vor dem Buchen beim Reiseanbieter detailliert abzufragen; denn Ausnahmen bestätigen - wie so oft - die Regel.
Für welche Personengruppen sind Schiffreisen - aus medizinischer Sicht - geeignet?
Durch die grundsätzlich positive Auswirkung des Seeklimas auf die Gesundheit, werden von manchen Reiseanbietern Kreuzfahrten und Segeltörns speziell für Personen mit verschiedenen Grunderkrankungen und/oder Behinderungen angeboten. Für Personen mit Allergien, Haut- und Atemwegserkrankungen. Die reizstoffarme "Seeluft" (d.h. Luft weitestgehend ohne Pollen, Pilzsporen, Luftverschmutzung, usw.) mit ihrem hohen Feuchtigkeitsgehalt wirkt sich meist sehr gut auf Haut, Lunge und Immunsystem aus.
Für welche Personengruppen sind längere Schiffreisen nicht geeignet?
Längere Schiffreisen (v.a. Segeltörn) sind weniger geeignet für Personen mit chronischen Herzerkrankungen (z.B. Angina pectoris), akuten Erkrankungen (v.a. Infektionskrankheiten) und/oder kurzzeitig zurückliegende größeren Erkrankungen und Operationen. Ebenso sollten Risikoschwangere, wie grundsätzlich auch bei Fern- und Flugreisen, von längeren Schiffreisen absehen. Personen mit instabiler Gesundheit und labiler psychischer Belastbarkeit sollten sich den Urlaub auf Segeltörns sehr gut überlegen. Da beim Segeln das Schiff dem rauen "Seeklima" viel stärker ausgesetzt ist als ein "großes, schweres" Kreuzfahrtschiff, ist sowohl die Seekrankheit als auch die Anfälligkeit für kleinere Verletzungen höher. Bei hohem Seegang kann es u.U. auch zu größerem Verletzungen wie z.B. Knochenbrüchen, Sturz ins Wasser mit Folgen der Unterkühlung und/oder sogar zum Kentern des Bootes kommen. Eine ärztliche Versorgung ist bei Segeltörns eher ungewöhnlich und wird durch Erste Hilfe Maßnahmen - bis zum Anlaufen des nächsten Hafens - eher notdürftig überbrückt.
Worauf ist bei Schiffreisen zu achten?
Durch die Reflektion der Sonne auf der Meeresoberfläche kommt es zu einer Verstärkung der Sonneneinstrahlung auf den Körper. Daher sollten Sonnenschutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor (nicht unter LSF >50) verwendet werden um Hautschäden zu vermeiden. Sunblock Cremes oder Sonnenschutzcreme mit LSF 100 sollten für Kinder und bei empfindlicher Haut - nebst anderen Sonnenschutzmaßnahmen - verwendet werden. Auch auf Bewegung und Ernährung ist zu achten. Einseitige Ernährung oder auch eine übertriebene Nahrungsmittelaufnahme (z.B. durch ein reichhaltiges kulinarisches Angebot bei Kreuzfahrten) belastet den Magen-Darm-Trakt und kann in der Folge zur Obstipation (Verstopfung) oder aber auch zu Durchfällen führen. Auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung sollte bei Schiffreisen geachtet werden (v.a. auch in einem Gleichgewicht zwischen körperlicher Bewegung und Nahrungsmittelaufnahme). Vor dem Genuss von exotischen Speisen an Straßenständen bei Landaufenthalten wird gewarnt ! Kommt es durch Verunreinigung der Lebensmittel zu gesundheitlichen Folgen treten diese meist zeitlich versetzt zurück an Bord auf und können durch die schwankenden Bewegungen des Schiffes oft sehr unangenehm sein. Um das Herz- und Kreislaufsystem weiterhin "fit" zu halten, sollte bei Schiffreisen auf eine ausreichende körperliche Bewegung geachtet werden. Viele Kreuzfahrtgesellschaften bieten in diesem Zusammenhang Sport- und Freizeitaktivitäten an Bord an. Bei Segeltörns wird das "Bewegungspensum" sofern man der "Segelmannschaft" angehört, meist von selbst erfüllt.
Was hilft gegen Seekrankheit?
Um sich gegen Seekrankheit vorzubeugen hilft es sich bei starkem Seegang möglichst in der Mitte des Schiffes aufhalten (dort ist die Wellenbewegung am geringsten zu spüren) oder sich auch hinzulegen. Hängematten können - je nachdem wo und wie sie angebracht sind - sehr hilfreich sein, da sie die Schiffsschwankungen etwas ausgleichen. Ebenso helfen... bei leichter Seekrankheit kleine, häufige Flüssigkeitsaufnahmen und trockenes Brot oder Salzstangen zur Beruhigung des Magens und zur Stabilisierung des Kreislaufs. Frische und sauerstoffreiche Luft hilft bei Seekrankheit meist mehr als abgestandene Kabinenluft im Inneren des Schiffes (v.a. wenn mehrere Personen in einem engen Raum sind). Vorbeugend können Medikamente gegen Seekrankheit eingenommen werden (entsprechend wie bei Reiseübelkeit). Bei allen Medikamenteneinnahmen gilt jedoch auch hier, sich ärztlich beraten zu lassen, um über Wirkung, Nebenwirkung und Wechselwirkung mit anderen Medikamenten ausreichend und individuell aufgeklärt zu werden. Durch den Wellengang auf See (v.a. bei "rauer, brausender See") wirken verschiedene Beschleunigungskräfte auf das Gleichgewichtssystem ein, die nicht der optischen Wahrnehmung entsprechen. Das Gehirn des Menschen kann dabei die verschiedenartigen und unvereinbar erscheinenden "Reizsignale" des Sehens und des Gleichgewichtssystems nicht adäquat verarbeiten bzw. koordinieren und reagiert dadurch mit Beschwerden wie kalten Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen bis hin zur "Austrocknung" des Körpers durch schwere Flüssigkeitsverluste (Exsikkose) und Kreislaufkollaps.