Thrombosevorbeugung

tucan

Kurzinfo & Tipps

  • Die häufigsten Blutgerinnsel (Thrombosen) bilden sich in der unteren Körperhälfte wie z.B. in den Beinvenen
  • Durch die Bewegungseinschränkung bei langen Flugreisen wird das Risiko einer Thrombosebildung begünstigt (Economy-Class-Syndrom).
  • Zu den Risikopersonen zählen v.a. Patienten mit Venenerkrankungen (wie z.B. Krampfadern), Herzinsuffizienz, sowie ältere Menschen, Schwangere und Frischoperierte. Rauchen, Übergewicht und die "Pille" stellen zusätzliche Risikofaktoren dar.
  • Reisende der Risikogruppe haben noch bis zu fünf Tagen nach einem Langstreckenflug eine erhöhte Thrombosegefahr.
  • Beste Vorbeugung ist Bewegung, Betätigung der "Wadenmuskelpumpe" durch Übungen im Sitzen, Stützstrümpfe und/oder Heparin.
Thrombose vorbeugen fit for travel

Was ist eine Thrombose?

Unter einer "Thrombose" versteht man eine Blutpfropfbildung, d.h. die Entstehung eines Blutgerinnsels innerhalb eines Gefäßes. Am häufigsten bilden sich diese Blutgerinnsel in der unteren Körperhälfte wie z.B. in den Beinvenen. Wenn sich nun ein Blutpfropfen löst und über den Blutkreislauf in die Lunge gelangt, so kann er hier in den Lungengefäßen stecken bleiben und zu lebensbedrohlichen Durchblutungsstörungen der Lunge führen. Man spricht in diesem Fall von einer "Lungenembolie".

Wie gefährlich sind lange Flugreisen?

Lange Flugreisen über mehrere Stunden begünstigen das Risiko einer Thrombosebildung. Durch die Bewegungseinschränkung und das lange still Sitzen unter beengten Verhältnissen - vor allem in der Touristenklasse (sog. Economy-Class-Syndrom) - werden die Venen in der Kniekehle und in der Leiste abgenickt. Der Rückstrom des Blutes wird dadurch verlangsamt. Zusätzlich bewirkt der Druckabfall in der Kabine eine Ausdehnung der Venenwände, so dass auch dadurch der Blutfluss verlangsamt wird. Auch die Abnahme der Luftfeuchtigkeit begünstigt durch den Flüssigkeitsverlust des Körpers eine Verdickung des Blutes und somit die Bildung von Blutgerinnseln. Durch diese vielen Faktoren die hier zusammenwirken kommt es in den Beinen zu Flüssigkeitseinlagerungen. Der Reisende bemerkt es oftmals dadurch, dass die Haut an den Unterschenkeln spannt, die Füße anschwellen und die Schuhe nicht mehr richtig passen. Mit zunehmender Flugdauer und mangelnder bzw. ausbleibender Bewegung wird somit der Blutrückstrom immer mehr verlangsamt, so dass das Blut zunehmend "eindickt" und die Gefahr einer Blutpfropfenbildung zunimmt.

Risikogruppen

Zum Personenkreis der Reisenden mit erhöhtem Thromboserisiko gehören v.a. Patienten mit Venenerkrankungen (wie z.B. Krampfadern, Venenentzündungen), oder Herzinsuffizienz, sowie ältere Menschen, Schwangere und Frischoperierte. Rauchen, Übergewicht und die "Pille" stellen zusätzliche Risikofaktoren dar. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Reisenden der Risikogruppe eine erhöhte Thrombosegefahr noch bis zu fünf Tagen nach einem Langstreckenflug besteht. Stützstrümpfe und ggf. erforderliche Medikamente oder Spritzen sollten daher - nach Absprache mit dem Arzt - über diesen Zeitraum weiter verwendet werden.

Richtig vorbeugen hilft, Bewegung ist am wichtigsten

Nach Möglichkeit sollte man, insbesondere bei Langstreckenflügen, öfters aufstehen und in den Gängen umher gehen. Das betätigt u.a. die Wadenmuskulatur, die wiederum das Blut zum zirkulieren bringt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der "Wadenmuskelpumpe". Aufgrund der beengten Verhältnisse ist ein Aufundabgehen nicht immer problemlos möglich. Hier können einfache Gymnastikübungen weiterhelfen.

Ausreichend trinken unterstützt

Der Körper benötigt durch die geringere Luftfeuchtigkeit vermehrt Flüssigkeit. Die Flüssigkeitsaufnahme, z.B. von Mineralwasser, Frucht- und Gemüsesäften erleichtert dem Organismus die Flüssigkeitsbilanzierung und gibt ihm hilfreiche Mineralien und Salze. Alkohol erweitert die Gefäße und stellt somit einen zusätzlichen Risikofaktor dar.