Video - Körperkontakte auf Reisen

Durch enge Körperkontakte können Krankheiten übertragen werden 

Eine der häufigsten Infektionskrankheiten, die durch Körperkontakte übertragen wird ist die Hepatitis B. Die virale Infektionskrankheit der Leber kommt weltweit vor. Ungefähr 300 - 400 Millionen Menschen sind chronisch infiziert, davon sterben ca. eine Millionen jährlich an den Folgen durch Leberkrebs oder Leberzirrhose. Der durch Hepatitis B-Viren verursachte Leberkrebs stellt in Afrika, Asien und in den Pazifischen Regionen eine der drei häufigsten Krebsursachen dar. In Indien und dem Mittleren Osten sind ca. 2 - 5% der Allgemeinbevölkerung chronisch infiziert.

Hepatitis B kommt nicht nur in Reiseländern vor  

Die Hepatitis B ist jedoch nicht nur in den Reiseländern verbreitet, sondern auch in Deutschland. In Deutschland beträgt die Zahl derer die sich im Laufe ihres Lebens mit dem Hepatitis B-Virus infizieren ungefähr 6 %. In Europa sind ca. 13,3 Mio. Menschen chronisch mit dem Hepatitis B-Virus infiziert. Die WHO schätzt, dass alljährlich weltweit rund 780.000 Todesfälle auf Hepatitis B-Infektionen zurückzuführen sind. Hepatitis B-Viren können bereits durch kleinste Blutmengen übertragen werden. Dafür reichen oftmals marginale, unbemerkte kleine Verletzungen der Haut oder Schleimhaut durch die das Virus in den Körper gelangt. Speichel, Tränenflüssigkeit, Sperma, Vaginalsekret und Menstrualblut können ebenfalls Hepatitis B-Viren enthalten, wenngleich auch in viel geringerer Konzentration. Die meisten Neuinfektionen entstehen durch sexuelle Übertragungen zum Beispiel durch sexuelle Urlaubskontakte in Ländern mit erhöhtem Hepatitis B-Vorkommen.  

Das Hepatitis B-Virus ist 50-100 Mal ansteckender als HIV  

In vielen Reiseländern mit unterentwickelter medizinischer Infrastruktur, stellen medizinische Eingriffe, die sich aus der Situation heraus akut ergeben können (z.B. durch Unfall, akute Zahnprobleme, Blinddarmentzündung, etc.), ein erhöhtes Risiko dar, da verunreinigte Spritzbestecke, medizinische Geräte, Bluttransfusionen etc. zum Einsatz kommen können. Das Hepatitis B-Erkrankungsrisiko kann durch die Schutzimpfung bei exponierten Personen um 90-95% reduziert werden. Empfohlen wird die Hepatitis B-Impfung bei Reisen in Gebiete mit erhöhtem Hepatitis B-Vorkommen und/oder bei erhöhtem individuellem Infektionsrisiko sowie bei längeren und/oder häufigen Auslandsaufenthalten (> 1 Monat) und bei Arbeiten in medizinischen Einrichtungen oder auf Entwicklungshilfeprojekten. Des Weiteren sollte eine Hepatitis-B-Schutzimpfung erfolgen bei Berufstätigen im Gesundheitswesen, Patienten mit häufiger Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen, Nieren- (Dialyse) und Leberkranken, HIV-Positiven und Kindern und Jugendlichen gemäß dem deutschen Impfkalender (STIKO).   

Sexuell übertragene Krankheiten: rund 300 Mio. Neuerkrankungen pro Jahr 

Sexuell übertragene Krankheiten sind Infektionskrankheiten, die durch Intimkontakte übertragen werden. Sie gehören mit zu den häufigsten Erkrankungen. Zu den sexuell übertragenen Krankheiten zählt man u.a. Hepatitis B, AIDS, Herpes genitalis, Condylomata acuminata, Scabies, Chlamydieninfektionen, aber auch Geschlechtskrankheiten die insbesondere mit Hautgeschwüren verbundenen sind, wie die Gonorrhö (syn. "Tripper"), Syphilis (syn. "Lues"), Donovanosis, Ulcus molle und Lymphogranuloma venereum. Als Schutzmaßnahme gelten der konsequente Gebrauch von Kondomen und die Vermeidung risikoreicher Sexualpraktiken ("safer sex"). Untersuchungen bei deutschen Reisenden ergaben, dass 8,5 % der Reisenden während der Reise Sexualkontakte zu einer oder mehreren Personen im Gastland angaben. Nur Zweidrittel der Befragten benutzte Kondome. 

Enge Körperkontakte beinhalten ein erhöhtes Risiko für Tröpfcheninfektionen 

Bei engeren Körperkontakten kann es auch zum Austausch von Erregern mittels der Atemluft kommen, v.a. bei anhaltendem Kontakt über einen längeren Zeitraum. Dazu zählen zum Beispiel in den Reiseländern das Reisen unter oftmals sehr beengten Bedingungen in Reisekleinbussen oder -taxis. Aber auch der Besuch und längere Aufenthalt auf Märkten oder Massenveranstaltungen (z.B. Hadjj in Saudi-Arabien, Puja in Indien, Karneval in Rio, Schüleraustausch in Amerika etc.) kann zu Infektionen führen, die mittels Tröpfchen-Infektion übertragen werden. Dazu gehören u.a. die Influenza, Masern und Meningokokken Meningitis, die bei Reisenden nicht selten anzutreffen sind. Als Schutzmaßnahme gibt es Impfungen gegen die Influenza, Masern und Meningokokken Meningitis.

Krätze durch enge Körperkontakte

Auch Hauterkrankungen können durch enge Körperkontakte oder aber auch durch Wäsche übertragen werden. Die Krätze (Scabies) wird durch Milben hervorgerufen, die sich in die oberen Hautschichten bohren. In der Regel graben die Milben ihre Gänge an weichen, dünnen, feuchtwarmen Hautstellen, insbesondere zwischen den Fingern, der Handgelenke und Unterarme und im Genitalbereich. Typischerweise kommt es zu einem starken, meist nächtlichen Juckreiz, der über längere Zeit andauern kann. Die Übertragung erfolgt weltweit, überall dort wo schlechte, hygienische Bedingungen bestehen. Die jährliche Gesamtzahl der durch Scabies Erkrankten wird auf 300 Millionen geschätzt.