Video - Mücken auf Reisen

Es gibt weltweit mehr als 3.500 Stechmückenarten, davon kommen mehr als 100 Arten in Mitteleuropa vor. Die meisten Stechmücken sind in vielen Reiseländern heimisch, vor allem in den tropischen und subtropischen Regionen, die das ideale Lebensklima für die Plagegeister bereit halten.

Wo, Wann – Welche Mücken?


Mücken können mit etwa 1,5 - 2,5 km/h fliegen - je nach Art und Wetterlage. Ist es windstill und warm fliegen sie höher und weiter als an regnerischen, kühlen Tagen. Viele Mücken sind dämmerungs- und nachtaktiv, andere Mückenarten sind lieber am tagsüber aktiv. Grundsätzlich lieben Mücken jede Form von kleinen Wasseransammlungen, da sie diese als Brutplätze nutzen können. Daher nimmt die Mückenplage an stillen Gewässern (z.B. Seeufer) oder in Reisfeldern bzw. gut bewässerten Feldern für gewöhnlich zu. Auch Regenzeiten tragen zu einem erhöhten Mückenaufkommen bei, da durch die vielen kleinen Wasseransammlungen u.a. auf Baumblättern, in Pfützen und Tümpeln oder auch in Autoreifen und sonstigem Müll vermehrt Brutplätze bereit stehen. Die beste Reisezeit liegt somit – auch aus Mückentechnischer Sicht – außerhalb der Regenzeiten. Möchte man während seiner Reise wenig Mücken begegnen, sollte man nicht nur die Reisezeit sonder auch den Reiseort entsprechend wählen. Mücken halten sich gerne an Seen und in ländlichen Regionen (Reisfelder, Teeplantagen, etc.) auf. In größeren Höhen, windigen Gebieten oder auch bei kalten Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt, stellen Mücken ihre Flugtätigkeiten ein und sind entsprechend seltener oder gar nicht anzutreffen. Während die männliche Mücke sich von Pflanzensäften ernährt, muss die weibliche Mücke Blutmahlzeiten einnehmen, um Eier zu bilden. Beim Stich des Wirtes können die Mücken mit dem Speichel auch Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Parasiten) übertragen, die sie zuvor bei einer vorangegangenen Blutmahlzeit aufgenommen haben. Viele der kleinen Blutsauger sind daher Krankheitsüberträger.  

Welche Krankheiten werden durch Mücken übertragen?  

Es gibt eine Vielzahl von durch Mücken übertragbaren Erkrankungen. Zu den häufigsten Infektionskrankheiten gehören: Malaria, Gelbfieber, Dengue Fieber, Chikungunya Fieber, West Nil-Fieber, Zika Virus, Japanische Enzephalitis, Ross River Fieber, Filariosen. Das Vorkommen der Krankheit entspricht dem Vorkommen der Überträgermücke und kann bei den meisten Krankheiten in fit for travel auf einer Verbreitungskarte eingesehen werden. Gegen manche Infektionskrankheiten schützen Impfungen, gegen andere kann eine Chemoprophylaxe ein zusätzlicher Schutz sein. Eine gute Expositionsprophylaxe vermindert das Risiko bei allen durch Mücken übertragbaren Erkrankungen.

Schutz vor der gefährlichen Malariamücke 

Die Malariamücke (Anopheles) ist vor allem dämmerungs- und nachtaktiv und kann sowohl in den Städten als auch in ländlichen Regionen auftreten. Allgemeine Mückenschutzmaßnahmen sollten  in Malariagebieten immer gewissenhaft durchgeführt werden, auch und vor allem bei längerer Aufenthaltsdauer. Da es im Falle einer Malaria tropica in kurzer Zeit zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommen kann, werden für Regionen mit erhöhtem Malariarisiko zusätzliche Schutzmaßnahmen in Form einer Chemoprophylaxe empfohlen. Grundsätzlich gibt es keinen hundertprozentigen Schutz gegen Malaria, sondern es ist die Summe der Maßnahmen die gewissenhaft durchgeführt werden und das Risiko damit senken. Dabei kann – je nach Reiseregion und Reiserisiko – eine Notfallmedikation oder eine dauerhafte Chemoprophylaxe sinnvoll sein. Bei Reisen in Malaria-Risikogebiete sollte daher vor der Reise ärztlicher Rat eingeholt werden.   

Kennen Sie die wichtigsten Schutzmaßnahmen?

Gute Schutzmaßnahmen vor Mückenstichen dienen nicht nur der Vorbeugung gegen eine Vielzahl von Infektionskrankheiten, sondern sie mindern auch das Risiko vor Hautinfektionen durch infizierte Mückenstiche, die nicht selten bei Reiserückkehrern beobachtet werden. Als eine der wichtigsten Mückenschutzmaßnahmen gilt das Tragen von Körperbedeckende Kleidung, da dies den Mücken weniger Angriffsfläche gibt. Als zusätzlicher Schutz kann die Kleidung mit Mückenabweisenden Mitteln imprägniert werden. Diese zusätzliche Schutzmaßnahme ist vor allem bei Safaris oder Aufenthalt in Regenwäldern und Hochrisikogebieten ratsam. Ebenso sollte die Haut mit Mücken abweisenden Mitteln eingerieben werden. Die Wirkdauer richtet sich nach der Zusammensetzung des Mittels. Gebräuchliche Wirkstoffe: Ätherische Öle, Wirkstoffen mit DEET (N,N-Diethyl-m-Toluamid) oder Icaridin. Insektenabweisende Mittel können auch in Form von Aerosolen, Verdampfern, Kerzen, Räucherspiralen, Steckern oder Ultraschallgeräten im Wohn- und insbesondere Schlafbereich eingesetzt werden. Während der Dämmerung und während der Nacht sollte man sich in mückengeschützten Räumen aufhalten und bei kleinen Abendspaziergängen sich mit Kleidung und Antimücken-Lotionen an den freien Hautstellen, schützen. Bei Übernachtungen im Freien, sollte ein Mückennetz über dem Schlafplatz angebracht werden und darauf geachtet werden, dass der Übernachtungsplatz nicht in der Nähe eines stehenden Gewässers (z.B. See) liegt.

Die kleinen Plagegeister sollten nicht unterschätzt werden – guter Schutz beugt Krankheit vor!