Influenza
Wann wird geimpft - Risikogruppen
- Standardimpfung für Personen ab dem 60. Lebensjahr
- Reisende nach Risikoabwägung entsprechend der Exposition
- Schwangere ab dem zweiten Trimenon (bzw. 1. Trimenon bei gesundheitlicher Gefährdung infolge eines bestehenden Grundleidens)
- Personen ab dem 6. Lebensmonat mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung aufgrund chronischer Erkrankungen der Atmungsorgane (einschl. Asthma, COPD), Herz, Kreislauf, Nieren, Leber oder des Stoffwechsels (z.B. Diabetes mellitus), neurologische Erkrankungen (Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben), angeborene oder erworbene Immundefizienz oder Immunsuppression und HIV-Infektion.
- Bewohner von Alters- und Pflegeheimen
- Personen (z.B. Betreuer, Haushaltmitglieder) im engen Kontakt zu den Risikopersonen (Personen mit Grundkrankheiten oder den Hinweise auf eine deutlich reduzierte Wirksamkeit der Influenza-Impfung, z. B. Personen mit dialysepflichtiger Niereninsuffizienz oder Personen mit angeborener oder erworbener Immundefizienz bzw. -suppression).
- Personen mit beruflich erhöhter Gefährdung z.B. medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit häufigem Publikumsverkehr, Personen die als mögliche Infektionsquelle infrage kommen, für von ihnen betreute Risikopersonen und Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel oder Wildvögeln.
- Im Falle einer drohenden schweren Epidemie/Pandemie entsprechend der Anweisungen der Gesundheitsbehörden
Influenza und Reisen
Influenza ist die häufigste impfpräventable Erkrankung bei Fernreisen. Daher spielt der Impfschutz für Reisende eine große Rolle.
Für Reisen in die unten genannten Gebiete mit aktuellen Influenza-Ausbrüchen ist generell eine Grippeimpfung sinnvoll
- bei Reisen auf der nördlichen Hemisphäre zwischen Oktober und April/Mai
- bei Reisen auf der südlichen Hemisphäre zwischen April/Mai und Oktober
- bei Reisen in die Tropen oder Subtropen (zwischen den Wendekreisen) ganzjährig
Reisende mit erhöhtem Expositionsrisiko (= das Risiko einem Krankheitserreger ausgesetzt zu sein):
- Passagiere auf Kreuzschiffen
- Reisende auf längeren Flug-, Bus- oder Bahnfahrten
- Reisen mit organisierten größeren Touristengruppen
- Besuch von Großveranstaltungen
- Mekka-Pilger
Geeigneter Impfzeitraum
- Grundsätzlich kann die Grippeimpfung jederzeit erfolgen (je nach Impfstoffverfügbarkeit), vorzugsweise sollten Risikopersonen vor der nächsten Influenza-Saison im Herbst (ca. September - November) eine Schutzimpfung erhalten.
- Bei Reisen sollte die Impfung nach Möglichkeit vor Beginn der Grippesaison in die jeweilige Region erfolgen. Die Impfung sollte spätestens 1–2 Wochen vor der Abreise verabreicht werden, damit sich der Impfschutz vor der Abreise aufbauen kann.
Impfstoff
- Totimpfstoff - Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt die Impfung mit einem quadrivalenten Influenzaimpfstoff mit aktueller von der WHO empfohlener Antigenkombination.
- Kinder/Jugendliche (zw. 2 bis 17 Jahren) können alternativ mit einem attenuierten Influenza-Lebendimpfstoff (LAIV) geimpft werden (Fachinformation beachten). Der Impfstoff eignet sich u.a. bei Angst vor Spritzen oder Gerinnungsstörungen, da er über die Nase (Nasenspray) verabreicht wird.
- Bei Reisen auf die südliche Halbkugel ist die Verwendung eines speziellen Impfstoffes nicht erforderlich. Nach bisherigen Erfahrungen schützt der hiesige Impfstoff ausreichend.
Impfung
- meist einmalige Impfung (je nach Impfstoff-Hersteller)
- In der Regel jedes Jahr eine Impfung mit dem aktuellen Impfstoff
Impfschutz
ca. 1 Jahr
Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen richten sich nach dem verwendeten Impfstoff und sollten mit dem Arzt vor jeder Impfung besprochen werden.
Wann darf nicht geimpft werden
Bei einigen akuten und chronischen Erkrankungen, sowie bei Allergien gegen Impfbestandteile (Hersteller-Information beachten)
Kontraindikationen sollten mit dem Arzt vor jeder Impfung besprochen werden.
Wichtige Anmerkung
Die persönliche Verträglichkeit und Empfehlung der Impfung sollte auf jeden Fall vor jeder Impfung mit dem Impfarzt eingehend besprochen werden.