Chemoprophylaxe

tucan

Kurzinfo & Tipps

  • Die Chemoprophylaxe basiert auf medikamentösen Schutzmaßnahmen (Tabletten). Diese kann die Infektion zwar nicht verhindern, tötet aber den Krankheitserreger im Blut ab, sofern keine Resistenzen gegen das Medikament vorliegen.
  • Aufgrund der zunehmenden Anzahl von Erreger-Resistenzen, gibt es noch keinen 100%igen medikamentösen Malariaschutz gegen Malaria. Ein Restrisiko bleibt.
  • Im Rahmen einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung mit dem Arzt ist unter Berücksichtigung individueller Faktoren zu entscheiden, ob und welche medikamentöse Malariavorbeugung anzuraten ist.
Tabletten, Fragezeichen iStock/chuyu

Welche Malaria-Tabletten sind die richtigen?

Wichtige Faktoren legen die richtige Vorbeugung gegen die Malaria fest:


Reiseziel:

Hier stellt sich die Frage, ob und wie groß das Malariavorkommen im Reisegebiet ist und ob es ganzjährig oder nur saisonal, im ganzen Land oder nur regional begrenzt auftritt. Ebenso spielt die vorkommende Malariaerregerart so wie Resistenzen eine wesentliche Rolle.


Reisedauer:
Eine entscheidende Einflussgröße bildet die Reisedauer. Dauert der Aufenthalt im Malariagebiet Tagem Wochen, Monate? Ebenso entscheidend ist die gewählte Jahreszeit (Trocken- oder Regenzeiten).


Reisestil:

Auch der Aufenthaltsort hat einen entscheidenden Einfluß auf das Malaria-Risiko, d.h. klimatisierte Räume von Hotels oder Touristikzentren haben i.d.R. ein niedrigeres Risiko als Zelte oder Freilandaufenthalte bei Rucksackreisenden in ländlichen Gebieten.


Individuelle Faktoren
Hier bestimmen eine Vielfalt von Faktoren über die richtige Wahl des Malariamedikamentes, so zum Beispiel die Gesundheit des Reisenden: Medikamentenunverträglichkeiten, Allergien, physische und psychische Verfassung, Immundefizite, regelmäßig erforderliche Medikamenteneinnahmen, Vorliegen einer Schwangerschaft, das Alter, u.v.a.m.


Für den Notfall - Ein Medikament


Die Malaria-Notfallselbsttherapie bildet ein Zwischenglied zwischen Vorbeugung und Behandlung, da sie zur Behandlung dem Reisenden vorbeugend mitgegeben wird, um im Falle einer Malariainfektion schnell handeln zu können. Die notfallmäßige Selbstbehandlung wird nur dann empfohlen, wenn bei Fieber oder anderen Malaria verdächtigen Symptomen während oder nach dem Aufenthalt in einem Malariagebiet im Ausland kein Arzt erreichbar ist. Diese eigenverantwortliche Selbsttherapie sollte nur im unbedingten Notfall durchgeführt werden, um die gefährliche Form - die Malaria tropica - rechtzeitig behandeln zu können. Im Anschluss an diese Selbstbehandlung sollte immer sobald als möglich ein Arzt aufgesucht werden um die Wirksamkeit der Behandlung zu überprüfen, als auch mögliche anderweitige fieberhafte Erkrankungen auszuschließen.