Mückenübertragbare Erkrankungen

Mückenübertragene Erkrankungen nach Häufigkeit bei Reiserückkehrern in Deutschland
Malaria | 2020: 366 | (2019: 993) |
Dengue Fieber | 2022: 345 | (2021: 60) |
Chikungunyavirus-Erkrankung | 2022: 15 | (2021: 4) |
Zikavirus-Erkrankung | 2022: 9 | (2021: 2) |
Gelbfieber | 2020: 0 | (2018: 3; 2019: 0) |
- Im Jahr 2019 wurde, wie in den Vorjahren, der überwiegende Teil der in Deutschland gemeldeten Malariafälle in Afrika erworben v.a. Nigeria, Kamerun, Ghana, Togo, Elfenbeinküste, Guinea, Burkina Faso, Benin, Sierra Leone und Uganda. Die meisten Infizierten erkrankten an einer Malaria tropica, der gefährlichsten Form der Malaria. Bei vielen Erkrankten handelte es sich um Personen aus den Herkunftsländern. Die meisten in Asien erworbenen Malariainfektionen werden in Indien beobachtet.
- Die häufigsten Infektionsländer für Dengue Fieber lagen 2019, wie in den Vorjahren, in Asien v.a. Thailand, Indien, Indonesien, Kambodscha, Sri Lanka, den Philippinen und Vietnam, aber auch die Malediven, Kuba und Mexiko wurden als Infektionsländer von Reisenden genannt. Die meisten Infektionen wurden in Thailand erworben.
- Die meisten an Chikungunya Fieber Erkrankten infizierten sich in den Jahren 2018 und 2019 in Thailand und Myanmar und Kenia. Einzelfälle wurden auch in Brasilien, Indien, Sri Lanka, Indonesien, Ägypten, Dominikanische Republik, Eritrea, Malaysia, Myanmar, Neuseeland, die Philippinen, Singapur, Tansania, Frankreich und den Malediven beobachtet.
- In den Jahren 2019 und 2020 wurden keine Gelbfieber-Fälle unter deutschen Reisenden bekannt. Zum ersten Mal seit 2001 erkrankten 2018 drei Deutsche bei ihrer Brasilienreise. Vermutlich infizierten sie sich auf der Ilha Grande an der Küste zwischen Sao Paulo und Rio de Janeiro. Ein 33 jähriger Mann verstarb. Erkrankungen an Japanischer Enzephalitis sind eher selten. 2011 erkrankte eine deutsche Touristin nach ihrer zwei wöchigen Reise nach Bali (Indonesien).
- Die meisten Zikavirus-Erkrankungen wurden nach einem Aufenthalt in der Karibik berichtet v.a. Kuba, aber auch Dominikanische Republik. Des Weiteren wurden einzelne Erkrankungen bei deutschen Touristen in Thailand, Brasilien, Ghana, den Philippinen und den Malediven gemeldet.
Durch Mücken übertragbare Erkrankungen in Deutschland
2019 kam es in Deutschland zur ersten durch Mücken übertragenen West-Nil-Virus-Erkrankung bei einem Menschen. Bislang waren meist nur Pferde von der Infektionskrankheit betroffen. Der Erkrankte erlitt eine Gehirnentzündung und wurde aus Sachsen berichtet. Nach Einschätzung des RKI (Robert Koch-Instituts) kann in den Sommermonaten in Deutschland mit weiteren Erkrankungsfällen gerechnet werden. In der kühleren Jahreszeiten sterben die Mücken ab, so dass es im Winter zu keinen einheimischen Erkrankungsfällen kommt. Durch Zugvögel wurde das Virus in nördlichere Regionen getragen und konnte sich durch die warmen Sommertemperaturen nördlich der Alpen etablieren. Daher gab es in den letzten Jahren immer wieder Ausbrüche in Süd- und Zentraleuropa sowie in den Anrainerstaaten am Schwarzen Meer. Das West Nil-Virus wird in Deutschland durch die heimische Stechmücke „Culex“ übertragen.
Schutzmaßnahmen
Grundsätzlich existiert eine Vielzahl an Krankheiten die durch Mücken übertragen werden. Abgesehen von den häufig genannten, gibt es auch die Leishmaniose, Rift-Valley Fieber, Filariose u.v.a. Diese Krankheiten sind bei Reisenden eher selten. Dennoch besteht immer ein grundsätzliches Risiko sich zu infizieren. Da die Mücken sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv sind sollten gute Mückenschutzmaßnahmen kontinuierlich und sorgfältig durchgeführt werden. Gegen manche Erkrankungen gibt es zudem auch Schutzimpfungen wie z. B. gegen Gelbfieber und Japanische Enzephalitis oder auch eine Chemoprophylaxe, d.h. die regelmäßige Einnahme von Tabletten, wie im Beispiel der Malaria, die das Erkrankungsrisiko minimieren können.