11. Dez 2022
Afrika: 18 Länder melden Masern

Gegenwärtig werden in 18 afrikanischen Ländern Masernausbrüche gemeldet. Das bedeutet, dass die Zahl der Masernfälle in diesen Ländern höher ist als normal. Davon betroffen sind Angola, Burundi, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Demokratische Republik Kongo, Tschad, Äthiopien, Guinea, Kenia, Liberia, Mali, Mosambik, Niger, Nigeria, Somalia, Südsudan und Togo. Daher empfiehlt die amerikanische Gesundheitsbehörde (CDC-Centers for Disease Control and Prevention) allen Reisenden nach Afrika, einschließlich Säuglingen und Kindern im Vorschulalter sich vollständig gemäß den standardisierten Impfplänen gegen Masern impfen zu lassen. Die Gesundheitsbehörden betonen, dass Reiseziele, aus denen aktuell Masernausbrüche gemeldet werden, nicht die einzigen Orte sind, an denen ein Infektionsrisiko besteht. Masernviren können an vielen Reiseorten vorkommen, ohne dass dort Ausbrüche gemeldet werden. So können Masernviren zum Beispiel auf Flughäfen, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder an Orten von Touristenattraktionen vorkommen. Für Reisende ist es daher wichtig, einen vollständigen Masernschutz zu haben, unabhängig vom Reiseziel.
Das Masernvirus kann bis zu zwei Stunden in der Luft oder an Gegenständen ansteckend sein
Eine Masern-Impfung ist der beste Weg, um sich vor Masern zu schützen. Masern können direkt durch enge Personenkotakte, aber auch durch Tröpfcheninfektion mittels Hustens oder Niesen verbreitet werden, aber auch durch den Kontakt mit infizierten Sekreten aus Nasen- und Rachenraum. Das Virus kann bis zu zwei Stunden aktiv in der Luft oder an Gegenständen ansteckend sein und jede nicht immune Person kann sich infizieren. Zu den Krankheitssymptomen der Masern können ein Hautausschlag, hohes Fieber, Husten, eine laufende Nase und/oder rote, tränende Augen gehören. Bei den Masern kann es auch zu Komplikationen kommen. Die Komplikationen können tödlich enden oder auch lebenslange Schäden wie Hirnschäden, Blindheit und Taubheit verursachen. Davon betroffen sind laut WHO alle Altersgruppen, aber insbesondere Kinder unter fünf Jahren, Erwachsene älter als 20 Jahre, schwangere Frauen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem z. B. aufgrund einer Leukämie- oder HIV-Infektion.
Urlauber setzen weltweit Masern-Infektionsketten in Gang
Masernviren können sich schnell und ungehindert bei nicht-immunen und ungeimpften Personen ausbreiten. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut Reisenden den Masernimpfschutz zu überprüfen. Die Masern-Impfung kann gleichzeitig mit anderen Reiseimpfungen verabreicht werden. Außerdem sollte man als Reisender sich über das Masern-Übertragungsrisiko während der Reise bewusst sein, sowie sich über die Beschwerden und Komplikationen durch den Arzt aufklären lassen. Durch Urlauber und den weltweiten Reiseverkehr werden immer wieder Masern-Infektionsketten in Gang gesetzt. Die meisten Erkrankungsfälle werden vor allem in Regionen mit einer geringen Masern-Durchimpfungsrate festgestellt.
WHO empfiehlt Schutzimpfung für internationale Reisende
Da die Masern weltweit Auftreten und somit auch an vielen Reiseorten, hat die WHO im Juni 2019 für internationale Reisende Empfehlungen ausgesprochen. Demnach sollten alle Reisenden vor der Reise ihren Masernschutz überprüfen, da die meisten Masern-Ausbrüche Impflücken bei Kindern und Erwachsenen aufweisen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder auch Personen in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä., wird eine Impfung empfohlen. Reisende mit unklarem Impfstatus sollten laut WHO mindestens eine Masernimpfung 15 Tage vor Abreise erhalten.