5. Feb 2023
Australien: Japanische Enzephalitis in Victoria

Im Norden des Bundesstaates Victoria warnen die örtlichen Gesundheitsbehörden Einwohner und Besucher vor Japanischer Enzephalitis. Da die Erkrankung durch Mücken übertragen wird, empfehlen die Behörden einen sorgfältigen Mückenschutz und vorbeugende Maßnahmen, um Mückenstiche zu vermeiden. Am 3. Februar 2023 wurde der zweite Fall von Japanischer Enzephalitis (JE) gemeldet, nachdem bereits zuvor eine Person, die sich in der Region von Buloke Shire und Swan Hill aufhielt, an der gefährlichen Infektionskrankheit erkrankte. Dies ist der 46. Fall von Japanischer Enzephalitis beim Menschen, der in Australien seit dem 1. Januar 2021 registriert wurde. Sieben Personen verstarben an den Folgen der Virusinfektion; 2 in New South Wales, 1 in Victoria, 2 in Südaustralien, 1 in Queensland und 1 im Nordterritorium. „Personen, die sich im Norden Victorias im Freien aufhalten wird dringend empfohlen, Maßnahmen zu ergreifen, um Mückenstiche zu vermeiden und das Risiko einer durch Mücken übertragenen Krankheit zu verringern", heißt es in einer Erklärung des Gesundheitsministeriums vom Freitag, den 3. Februar 2023. "Dazu gehören Personen, die im Norden Victorias arbeiten, leben oder sich im Freien aufhalten, insbesondere in den Flussregionen im Landesinneren und in der Nähe des Murray River". Zudem betonen die Behörden, sollen Bewohner und Besucher der Region, die sich im Freien aufhalten, stets ein Mücken-Abwehrmittel auf die Haut auftragen und sich in der Dämmerung und dem Morgengrauen nicht im Freien aufhalten. Schwere Regenfälle, Überschwemmungen und Sommerhitze haben zu einer explosionsartigen Zunahme der Mückenpopulationen an der Ostküste geführt.
Campen im Freien erhöht das Infektionsrisiko
Immer wieder kommt es zu einzelnen Meldungen von Japanischer Enzephalitis in Australien. Im vergangenen Jahr wurde das JE-Virus in Schweinen an fünf unterschiedlichen Orten in den südlichen und westlichen Regionen des Bundesstaates New South Wales nachgewiesen. Überträgermücken können das Virus vom Schwein auf den Menschen übertragen. Zu den Personen, die am meisten gefährdet sind, sich mit JEV anzustecken, gehören Personen, die in den betroffenen Regionen arbeiten, sowie Menschen, die mit Schweinen in Kontakt kommen, und Personen, die in Regionen, in denen das Virus nachgewiesen wurde, campen oder sich im Freien aufhalten.
Reisende in Risikogebiete sollten sich schützen
Die Gesundheitsbehörden von Victoria richteten daher auch bereits im vergangenen Jahr, am 25.2.2022 in einem Appell an die Bewohner und Besucher der Grenzgebiete zwischen Victoria und New South Wales die Empfehlung gute Mückenschutzmaßnahmen durchzuführen. Ebenso sollte man sich zu Japanischer Enzephalitis informieren um im Falle einer Infektion frühzeitige Beschwerden erkennen zu können. Reisende, vor allem Rucksack-Reisende in ländlichen Gebieten sind durch die lebensgefährliche Viruserkrankung gefährdet, insbesondere wenn sie sich in der Nähe von Bauernhöfen mit Schweinen aufhalten. Bei Reisen in Risikogebiete oder auch bei Reisen mit Übernachtungen in ländlichen Regionen der Risikogebiete sollte eine Schutzimpfung erwogen werden. Neben dem Impfschutz sind sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen Tag und Nacht durchzuführen.
Japanische Enzephalitis tritt vor allem in Asien auf
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt jährlich 68.000 JE-Fälle, darunter ungefähr 17.000 Todesfälle. Insbesondere betroffen sind China, Indien, Sri Lanka, Nepal, Vietnam, die Philippinen und Nord-Thailand. In Südostasien und dem Westpazifischem Raum sind 24 Länder von einem permanenten Übertragungsrisiko der Japanischen Enzephalitis betroffen. Die Erkrankung wird durch Mücken übertragen und stellt in Asien eine der häufigsten viralen Gehirnentzündungen dar. Ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf besteht u.a. während der Schwangerschaft, im höheren Alter oder auch bei fehlender Immunität. Kommt es zu einem schweren Verlauf so versterben ca. ein Drittel der Patienten, während 30-50% der Überlebenden anhaltende neurologische und psychiatrische Schäden hat (z.B. motorische, kognitive und/oder sprachliche Defizite oder Krampfanfälle). Eine spezifische Behandlung gegen Japanische Enzephalitis gibt es nicht.