13. Mrz 2021

Australien: Tod nach Quallenkontakt

Würfelquallen - Australien iStock / Adam Calaitzis

Am 4. März 2021 meldeten die australischen Behörden, dass es zu einem tragischen Badeunfall in Bamaga gekommen ist. Ein 17-Jähriger hatte beim Schwimmen Kontakt mit einer Würfelqualle und wurde von ihr gestochen. Der Badeort liegt im äußersten tropischen Norden Australiens, an der Spitze der Kap-York-Halbinsel im Bundesstaat Queensland. Trotz intensivmedizinischer Maßnahmen verstarb der Jugendliche wenige Tage nach dem Quallenkontakt durch das Gift der Würfelqualle. Im Jahr 2006 wurde der letzte Todesfall berichtet. Die in Australien vorkommende Würfelquallenart Chironex fleckeri, auch als Seewespe bekannt, gilt als eine der giftigsten Quallen weltweit. Sie kommt vor allem in den tropischen Gewässern im Norden Australiens vor. Normalerweise werden die Badenden an vielen Stränden gewarnt, nicht ins Wasser zu gehen, vor allem während der Sommermonate, in der sogenannten „Stinger Season“ („Stiche-Saison“). Häufig tragen die Schwimmer auch einen nesselsicheren Tauch-, Surf- oder Quallenschutzanzug, der den gesamten Körper bedeckt und schützt. Besonders gefährdet sind Reisende oder Besucher aus entfernten Städten, die die Gefahr nicht kennen oder unterschätzen.

Jede Qualle dieser Art kann ungefähr 60 Menschen töten

Ein einziger Stich durch diese Würfelquallenart kann bereits innerhalb weniger Minuten zu einem unwideruflichen Absterben des menschlichen Gewebes (Nekrose) führen, bis hin zu Herz-Kreislaufbeschwerden und Tod. Es gibt ein Gegengift, das innerhalb von 15 Minuten nach dem Stich verabreicht werden muss, um die Beschwerden verhindern oder zumindest lindern zu können. Die Quallenart hat ungefähr 60 Tentakel mit Nesselkapseln, die bis zu 3 Meter lang sein können und viele mikroskopisch kleine Widerhaken haben; das bedeutet, dass jede Qualle dieser Art genügend Gift in sich trägt, um ungefähr 60 Menschen zu töten.

Ganzjähriges Risiko für Badende am Großen Barrier-Riff

In den Gewässern Nord- und Ostaustraliens (v. a. in den Küstenregion von Fraser Island, Gove Bay bis Broome) tritt eine weitere Würfelquallenart, die sog. Irukandji-Qualle (Carukia barnesi) auf, die bei Hautkontakt zum Irukandji-Syndrom führen kann. Australische Wissenschaftler nehmen an, dass durch Hautkontakt mit dieser Quallenart nicht nur unangenehme Hautreaktionen, sondern auch lebensbedrohliche Atem- und Herzbeschwerden hervorgerufen werden können. Ganzjährig ist daher für alle Badegäste und Taucher um Nord-Queensland (Australien) - am Großen Barrier-Riff - Vorsicht geboten. Die Giftflüssigkeit dieser Würfelqualle breitet sich über die Haut des Opfers in den Körper aus und kann sehr unterschiedliche körperliche Beschwerden verursachen u. a. Bauchkrämpfe, Übelkeit, Brechreiz, Kopf- und/oder Rückenschmerzen sowie eine allgemein erhöhte Schmerzempfindlichkeit (sog. Irukandji Syndrom). Im Rahmen dieses Syndroms kann es zu einem lebensbedrohlichen Schock mit starken Herz- und Atembeschwerden kommen. Die Beschwerden treten in der Regel 20-30 Minuten nach dem Quallen-Hautkontakt auf. Durch die sog. Nesselkapseln der Irukandji-Quallen die sich an den fadenförmigen Tentakeln der Würfelqualle befinden, wird bei Kontakt eine Giftflüssigkeit in die Haut des Opfers gespritzt.

Auf Warnhinweise an den Badestränden sollte geachtet werden

Badegästen, Schnorchlern und Tauchern (v. a. Nachttauchern) wird empfohlen, jeglichen Hautkontakt mit Quallen zu vermeiden und auf Warnhinweise an den Badestränden zu achten.