5. Nov 2021
Brasilien: Chikungunya-Fieber nimmt zu

Aus Mittel- und Südamerika wurden in diesem Jahr durch die Gesundheitsorganisation „PAHO“ (Pan American Health Organization) 122.264 Chikungunya Fieber-Fälle berichtet. Damit wurden deutlich mehr Erkrankungen berichtet, als im Vorjahr 2020 mit 103.000 gemeldeten Fällen. Die meisten Fälle werden aus Brasilien berichtet (119.019), darunter auch vereinzelte Todesfälle. In Zentralamerika sind es insgesamt 1.966 registrierte Erkrankungen. Chikungunya Fieber wurde dort überwiegend aus Guatemala, aber auch aus Belize gemeldet. Vergleichsweise weniger Fälle meldeten Costa Rica, El Salvador, Nicaragua und Panama. In Südamerika wurden neben Brasilien auch Erkrankungen aus Bolivien, Peru, Paraguay, Venezuela und Kolumbien berichtet.
Mehr Erkrankungen während der Regenzeit
Mit Beginn der regenreicheren Jahreszeit im Oktober wird eine weitere Zunahme der Erkrankungsfälle befürchtet. In Brasilien, bildet das Amazonasbecken die regenreichste Region. Während den Regenzeiten stehen für viele Insekten, wie z.B. Mücken vermehrt Brutplätze zur Verfügung. Dadurch nimmt die Anzahl der Überträgermücken weiter zu. Aus diesem Grund treten Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden, wie z.B. Chikungunya Fieber, Dengue Fieber oder auch Malaria während und nach Regenperioden häufiger auf. Auch Reisende sind bei Aufenthalten in Ländern mit Vorkommen von durch Mücken übertragbare Erkrankungen, gefährdet – vor allem während und nach den Regenzeiten. Daher sollte rechtzeitig vor der Reise eine aufklärende reisemedizinische Beratung erfolgen.
Die Überträgermücke ist tag- und nachtaktiv
Chikungunya-Viren werden durch tag- und nachtaktive Mücken übertragen, daher sind die Mückenschutzmaßnahmen Tag und Nacht durchzuhalten. Die Beschwerden des Chikungunya Fiebers ähneln der des Dengue Fiebers das ebenfalls durch Mücken übertragen wird. Der Name "Chikungunya" kommt aus Tansania und bedeutet "der gekrümmt Gehende". Damit werden die Hauptbeschwerden der Erkrankung beschrieben, nämlich sehr starke Muskel- und Gliederschmerzen die zu einer schmerzhaft zusammengekrümmten Körperhaltung führen können. Vor allem Personen mit besonderem gesundheitlichem Risiko wird empfohlen, sich vor der Reise von ihrem Arzt reisemedizinisch beraten zu lassen.