10. Mrz 2019
Brasilien: Gelbfieber-Ausbruch in Sao Paulo

Aus Brasilien meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 6.3.2019 erneut einen Gelbfieberausbruch mit 50 bestätigten Gelbfieber-Erkrankungen, darunter 12 Todesfällen. Aus Bolivien wurde ein Gelbfieberfall berichtet und aus Peru neun Fälle. Eine Zunahme der Gelbfieber-Fälle wird in den nächsten Wochen und Monaten erwartet. Bereits in den Vorjahren kam es zu saisonalen Häufungen von Gelbfieber-Erkrankungen. Während der Gelbfieber-Saison 2017/2018 wurden 1.376 Erkrankungsfälle in Brasilien registriert, darunter 483 Todesfälle. In der diesjährigen Gelbfieber-Saison 2018/2019 wurden bislang weniger Erkrankungen gemeldet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, allerdings hält die Gelbfieber-Saison von Dezember bis ungefähr Mai an, so dass die endgültige Zahl der Erkrankungen noch abzuwarten ist. Die Gelbfieberfälle wurden aus den Bundesstaaten Sao Paulo und Parana berichtet. 90% der Erkrankten sind Männer im durchschnittlichen Alter von 43 Jahren; Todesfälle wurden vor allem aus Sao Paulo berichtet. Da das Gelbfiebervirus derzeit im Südosten des Landes nachgewiesen wird, fürchten die örtlichen Gesundheitsbehörden, dass es sich auf benachbarte Länder wie Argentinien und Paraguay ausbreiten könnte.
Touristen erkrankten und starben an Gelbfieber
Brasilien gehört zu einem der beliebtesten Reiseländer weltweit. Alleine im Jahr 2017 wurden rund 7. Mio. Besucher gezählt. Durch das erhöhte Übertragungsrisiko für Gelbfieber besteht auch für Touristen ein erhöhtes Risiko. Daher ist neben sorgfältigen Mückenschutzmaßnahmen ein Gelbfieber-Impfschutz für Reisen in die Gelbfieber-Risikogebiete wichtig und empfohlen. Das amerikanische CDC berichtet, dass zu Beginn des Vorjahres einige Touristen an Gelbfieber erkrankten nachdem sie auf der Insel Ilha Grande vor Rio de Janeiro Ferien machten. Einige Touristen starben. Auch europäische Touristen erkrankten und starben an der gefährlichen Viruserkrankung. Seit Januar 2017 melden sechs Länder Lateinamerikas Gelbfieber. Dabei handelte es sich um Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Französisch Guyana und Peru.
WHO warnt vor Gelbfieber und ruft zur Impfung auf
Die Weltgesundheitsorganisation rät nachdrücklich dazu sich gegen Gelbfieber impfen zu lassen. Dies gilt insbesondere für den Besuch von Risikogebieten wie Ilha Grande, aus denen vermehrt Erkrankungsfälle berichtet werden. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Brasilien gilt als Land mit Gelbfieber-Infektionsgebieten, daher empfiehlt die WHO unabhängig von der Einreisevorschrift, die Gelbfieber-Schutzimpfung, wenn folgende Gebiete bereist werden: Acre, Amapá, Amazonas, Distrito Federal (einschließlich der Hauptstadt Brasilia), Goiás, Maranhão, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Pará, Rondônia, Roraima, Tocantins, Bahia, Paraná, Piauí, Rio Grande do Sul, São Paulo und Santa Catarina. Eine GelbfieberImpfung ist allen Reisenden empfohlen die die Iguazu Wasserfälle besuchen. Seit dem 31. Januar 2017 gilt die Gelbfieber-Impfempfehlung auch für nachfolgende Regionen: In Bahia einschließlich der südlichen und südwestlichen Städte und Gebiete Alcobasa, Belmonte, Canavieiras, Caravelas, Ilheus, Itacare, Mucuri, Nova Visosa, Porto Seguro, Prado, Santa Cruz Cabralia, Una, Urusuca, Almadina, Anage, Arataca, Barra do Chosa, Barro Preto, Belo Campo, Buerarema, Caatiba, Camacan, Candido Sales, Coaraci, CondeUba, Cordeiros, Encruzilhada, Eunapolis, Firmino Alves, Floresta Azul, Guaratinga, Ibicarai, Ibicui, Ibirapua, Itabela, Itabuna, Itagimirim, Itaju do Colonia, Itajuipe, Itamaraju, Itambe, Itanhem, Itape, Itapebi, Itapetinga, Itapitanga, Itarantim, Itororo, Jucurusu, Jussari, Lajedao, Macarani, Maiquinique, Mascote, Medeiros Neto, Nova Canaa, Pau Brasil, Piripa, Planalto, Posoes, Potiragua, Ribeirao do Largo, Santa Cruz da Vitoria, Santa Luzia, São Jose da Vitoria, Teixeira de Freitas, Tremedal, Vereda, Vitoria da Conquista. Im Bundesstaat Espírito Santo besteht überall ein Gelbfieberrisiko mit Ausnahme des Stadtgebietes von Vitoria. Im Bundesstaat Rio de Janeiro besteht ein Gelbfieberrisiko v.a. in den nördlichen Gemeinden in den Grenzgebieten zu Minas Gerais und Espirito Santo (Bom Jesus do Itabapoana, Cambuci, Cardoso Moreira, Italva, Itaperuna, Laje do Muriae, Miracema, Natividade, Porciuncula, Santo Antonio de Padua, São Fidelis, São Jose de Uba, Varre-Sai, Campos dos Goytacazes, São Francisco de Itabapoa und São João da Barra). Reisende mit Aufenthaltszielen in den oben genannten Städten, Regionen und Bundesstaaten ist eine Gelbfieber-Schutzimpfung empfohlen.