9. Jul 2021

China als malariafrei deklariert

China iStock / danielvfung

Am 30. Juni 2021 wurde China nach 70-jährigen Bemühungen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als malariafrei zertifiziert. Dies ist eine bemerkenswerte Leistung für ein Land, das in den 1940er-Jahren noch jährlich rund 30 Millionen Fälle der Krankheit meldete. Der WHO-Generaldirektor gratulierte China zu diesem hart erkämpften Erfolg, der nach Jahrzehnte langen nachhaltigen Maßnahmen erzielt werden konnte. Somit ist China das erste Land in der WHO-Region Westpazifik, das seit mehr als drei Jahrzehnten als malariafrei zertifiziert wurde. Andere Länder in der Region, die diesen Status erreicht haben, sind Australien (1981), Singapur (1982) und Brunei Darussalam (1987). „Chinas Erfolg bringt uns der Vision einer malariafreien Westpazifik-Region einen Schritt näher“, so Dr. Takeshi Kasai, Regionaldirektor des WHO-Regionalbüros für den Westpazifik.

Seit vier Jahren keine einheimischen Malaria-Fälle mehr

Seit den 1950er-Jahren bekämpften die Gesundheitsbehörden in China kontinuierlich die Ausbreitung von Malaria, stellten Malariamedikamente für Menschen in den Risikogebieten bereit. Zudem unternahm das Land auch große Anstrengungen, die Brutstätten der Moskitos zu reduzieren, und setzte in betroffenen Regionen verstärkt Insektizide ein. In den 1980er-Jahren war China eines der ersten Länder der Welt, das den Einsatz von mit Insektiziden behandelten Mückennetzen zur Malariaprophylaxe ausgiebig erprobte, lange bevor die Netze von der WHO zur Malariabekämpfung empfohlen wurden. Der Einsatz dieser Mückennetze führte in den betroffenen Gebieten zu einem erheblichen Rückgang der Malaria-Erkrankungen. Entsprechend sank die Zahl der Malariafälle in China bis Ende 1990 auf 117.000 ab und die Zahl der Todesfälle ging um 95 % zurück. Nachdem in vier aufeinanderfolgenden Jahren null einheimische Malariafälle registriert wurden, beantragte China schließlich im Jahr 2020, die offizielle WHO-Zertifizierung der Malaria-Eliminierung.

Das Risiko importierter Malariafälle bleibt ein Problem

Das Risiko importierter Malariafälle bleibt ein Hauptanliegen, besonders in der südlichen Provinz Yunnan, die an drei Länder grenzt, in denen die Malaria vorkommt. Dabei handelt es sich um die Demokratische Volksrepublik Laos, Myanmar und Vietnam. Ebenso braucht China gute Infektionsschutzmaßnahmen im Falle von importierten Malariafällen unter chinesischen Staatsbürgern, die aus Afrika südlich der Sahara und anderen Regionen mit Malaria-Vorkommen zurückkehren. Um eine erneute Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, hat China daher die Malaria-Überwachung in Risikogebieten verstärkt. Diese Zertifizierung ist die offizielle Anerkennung des malariafreien Status eines Landes durch die WHO. Weltweit haben 40 Länder und Gebiete von der WHO die Zertifizierung als malariafrei erhalten - darunter zuletzt El Salvador (2021), Algerien (2019), Argentinien (2019), Paraguay (2018) und Usbekistan (2018).v