21. Jan 2020
China: Neuartiges Coronavirus

Am 20. Januar 2020 berichtete das Robert Koch-Institut (RKI), dass seit Dezember 2019 die WHO in China Lungenentzündungen mit unklarer Ursache in der Stadt Wuhan, in der Provinz Hubei, in China registrierte. Die chinesischen Behörden identifizierten am 7.1.2020 ein neuartiges Coronavirus als Ursache der Erkrankung. Coronaviren können beim Menschen größere Infektionsgeschehen hervorrufen wie z.B. die SARS-Pandemie 2002/2003, durch das SARS-assoziierte Coronavirus (SARS-CoV) uoder auch das „Middle East respiratory syndrome coronavirus“ (MERS-CoV) das 2012 neu aufgetreten war. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation besteht die Möglichkeit einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung.
Bereits über 200 Erkankungsfälle und vier exportierte Fälle durch Reisende
Insgesamt wurden laut Meldungen des RKI vom 20.1.2020 bislang 222 Fälle gemeldet. 218 Erkrankungen wurden in Wuhan gezählt, darunter drei Todesfälle. Außerdem wurden fünf Fälle in Peking, 14 Fälle in der Provinz Goandong inkl. Shenzhen und ein Fall in Shanghai registriert. Außerhalb Chinas wurden vier Fälle beobachtet; zwei Fälle in Thailand, ein Fall in Japan und ein Fall in Südkorea.
Mensch-zu-Mensch-Übertragung vermutet
Das japanische Gesundheitsministerium meldete am 15. Januar 2020 einen importierten Fall des neuartigen Coronavirus (2019-nCoV). Das Virus wurde in einem japanischen Reisenden nachgewiesen, der aus Wuhan, in der Provinz Hubei in China einreiste. Der Reisende hielt sich Ende Dezember in Wuhan auf und entwickelte dort Anfang Januar erste Beschwerden. Der Patient gab an, weder Tiermärkte noch den Huanan Seafood-Großmarkt besucht zu haben, sondern lediglich mit einer, an einer Lungenentzündung erkrankten Person in engem Kontakt gestanden zu haben. Die Ursache und Quelle des Ausbruchs in Wuhan wird weiterhin untersucht. Umweltproben aus dem Huanan Seafood Wholesale Market haben einen positiven Befund für nCoV (neuartiges Coronavirus) ergeben.
Derzeit keine Reisebeschränkung
Nach Angaben der WHO besteht aktuell keine Reisebeschränkung. Grundsätzlich sollten jedoch Reisende nach Wuhan gute Hygiene- und Verhaltensregeln durchführen. Dazu gehören u.a.
- das Vermeiden von engen Kontakten zu Menschen, die an akuten Atemwegsinfektionen leiden
- ein häufiges Händewaschen, insbesondere nach direktem Kontakt mit kranken Menschen oder deren Umgebung.
- das Vermeiden von ungeschütztem Kontakt mit landwirtschaftlichen oder wildlebenden Tieren (v.a. Geflügel- und Fischmärkte)
- Menschen mit Beschwerden einer akuten Atemwegsinfektion sollten beim Husten Abstand zu ihrem Umfeld halten, beim Husten und/oder Niesen Einmaltaschentücher verwenden oder falls nicht vorhanden, das Husten/Niesen durch die Kleidung abdecken und vor allem häufig die Hände waschen.
- Sollten Beschwerden auftreten, die auf eine Atemwegserkrankung während oder nach der Reise hindeuten, sollte eine ärztliche Untersuchung und Behandlung zur Abklärung erfolgen.
Das Risiko für deutsche Reise wird von den Experten als gering bis moderat eingeschätzt. Über weitere Entwicklungen informieren aktuell u.a. das Auswärtige Amt , die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Robert Koch-Institut.