15. Jun 2018
Demokratische Republik Kongo: Ebola scheint unter Kontrolle

Der Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo scheint unter Kontrolle zu sein. Der letzte nachgewiesene Ebola-Fall ereignete sich am 2. Juni 2018. Vom 1. April bis 10. Juni 2018 wurden insgesamt 55 Ebola-Erkrankungen gezählt, darunter 28 Todesfälle. Die Fälle werden aus den drei Distrikten Bikoro, Iboko und Wangata in der westlichen Provinz Equateur gemeldet. Die meisten Erkrankungen wurden in den ersten drei Maiwochen berichtet. Aufgrund der eingeleiteten Bekämpfungsmaßnahmen ist im Juni bislang ein Rückgang der Erkrankungsfälle zu verzeichnen. Zu Beginn des Ausbruchs wurden die Erkrankungsfälle aus den Städten Mbandaka und Bikoro berichtet. In der Zwischenzeit hat sich der Ausbruch in das Umland, auf die ländlichen, abgelegenen Gegenden, verlagert. Die WHO hat daher Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt und der umliegenden Region eingeleitet. In Bikoro, Itipo und Iboko wurden Personen unter Beobachtung gestellt, die mit Erkrankten in Kontakt standen. Rund 600 Personen stehen derzeit unter Beobachtung. Die Erkrankten sind zwischen 8 bis 80 Jahre alt und sind in 60% aller Fälle Männer. Die ersten Maßnahmen der WHO und der lokalen Behörden gegen den Ebola-Ausbruch waren Schutz- und Sicherheitsvorkehrungen für die städtische Bevölkerung. Weitere Vorsichtsvorkehrungen richten sich nun auf das Umland, sowie auf die Beobachtung und Untersuchung von Kontaktpersonen insbesondere in Itipo und Iboko.
Bislang keine Ausbreitung in Nachbarländer
Die Gesundheitsbehörden der Demokratischen Republik Kongo, arbeiten eng mit der WHO und aktuell mit neun Ländern zusammen, um dem Ausbruch zu beenden. Die WHO befürchtete zunächst eine weitere Ausbreitung des Ausbruchs aus der Stadt Mbandaka auf Nachbarländer, da die Stadt einen zentralen Verkehrspunkt darstellt. Gesundheitspersonal wird zur Aufklärung und für Sicherheitsvorkhrungen in die betroffenen Gebiete entsendet. Auch Schutzimpfungen werden durchgeführt. Eine Ausbreitung auf die benachbarten Länder konnte bislang verhindert werden.
Ansteckung meist durch enge Personenkontakte
Der letzte größere Ausbruch der von 2014-2016 in West Afrika anhielt dauerte nahezu zwei Jahre und kostete mehr als 11.000 Menschen das Leben. Die Sterblichkeit bei Ebola ist hoch. Eine gute medizinische Versorgung ist erforderlich, um die Überlebungschance zu erhöhen; aber eine umfassende Versorgung ist im Land oftmals nicht gegeben. Zudem existieren bestimmte Beerdigungsrituale und das Festhalten an bestimmten Traditionen, die die Ausbreitung des Virus begünstigen. Die Ansteckung betrifft daher meist enge Familienangehörige oder das medizinische Versorgungspersonal.
Das Auswärtige Amt erteilt Reisehinweise und Informationen
Grundsätzlich sollten Reisende vor ihrer Abreise in die betroffenen Länder die Nachrichtenlage aufmerksam verfolgen und aktuelle Reisehinweise durch das Auswärtige Amt ernst nehmen. Merkblätter und Informationen zum aktuellen Ebola-Ausbruch, sowie Verhaltensregeln für Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten, erteilt das Auswärtige Amt und die WHO.