24. Jan 2021

Deutschland: Geringe Influenza-Aktivität

Husten (1) Fotolia / Picture Factory

Die Erkrankungszahlen der saisonalen Influenza scheinen sich bislang auf einem niedrigen Niveau zu halten. Allerdings ist diese Beobachtung, so die Experten der Weltgesundheitsorganisation und des ECDC, mit Vorsicht zu interpretieren, da durch die bestehende COVID-19-Pandemie viele äußere Bedingungen verändert sind. Das Verhalten beim Aufsuchen von Arztpraxen und medizinischer Versorgung hat sich ebenso verändert, wie die Personalsituation und Routineabläufe in den Untersuchungsstellen und die Prioritäten bei Labortestungen. Es ist anzunehmen, dass die Maßnahmen der sozialen Distanz und das Tragen von Atemschutzmasken, sowie die verschiedenen Hygienemaßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 auch einen positiven Einfluss auf die Reduzierung der Übertragung von Influenzaviren haben.

Leichter Anstieg der Influenza in der Karibik

Lediglich aus Haiti wurde in den vergangenen Wochen eine Zunahme der Influenza-Erkrankungen gemeldet. Im tropischen Afrika wird die Influenza-Aktivität vor allem aus dem Westen und in Südasien ein sporadisches Auftreten in manchen Ländern gemeldet. Aus Südostasien wurden keine Erkrankungen berichtet. Die saisonale Influenza wechselt im jahreszeitlichen Rhythmus alljährlich zwischen Nord- und Südhalbkugel (Nordhalbkugel: November - April; Südhalbkugel: Mai – Oktober). Zur Nordhalbkugel, die sich nördlich des Äquators befindet, gehören Europa, Asien, Nordamerika sowie der größere Teil Afrikas, der nördliche Teil Südamerikas und Grönland. Die Influenza wird durch Influenzaviren ausgelöst und ist eine akute Erkrankung die ernst bis lebensbedrohlich verlaufen kann. Vor allem für Risikogruppen.

Risikogruppen sollten geimpft sein

Die saisonale Grippewelle verläuft jedes Jahr unterschiedlich stark. So zählte das RKI in den Jahren 2016 – 2019 rund 4-16 Millionen Infizierte, 3,8 - 9 Millionen Arztbesuche und 2,3 – 5,3 Millionen Krankschreibungen. Die Zahl der Influenza-assoziierten Todesfälle schwankt ebenfalls von Saison zu Saison zwischen mehreren Hundert bis über 20.000 Tote. Daher ist es insbesondere bei Personen mit bestimmten gesundheitlichen Risiken wichtig eine Schutzimpfung gegen Influenza zu haben. Zu diesen Personengruppen zählen Personen ab 60 Jahren, Schwangere, Menschen mit chronischer Grundkrankheit, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichen Publikumsverkehr und Kontaktpersonen von Menschen mit bestimmtem Risiko.

Einmalige Impfung schützt die ganze Grippesaison  

Die DTG (Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V.) empfiehlt zudem die Influenza-Impfung auch Reisenden, da die Influenza die häufigste impfpräventable („durch Impfung verhütbare“) Infektionskrankheit auf Fernreisen ist. Eine einmalige Impfung bietet bei Erwachsenen bereits in aller Regel einen ausreichenden Schutz für die gesamte Grippesaison. Da sich die Grippeviren schnell verändern können, ist es wichtig, sich alljährlich vor der  Grippesaison mit dem aktuellen Impfstoff impfen zu lassen. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut /STIKO) empfiehlt daher Risikogruppen die jährliche Impfung im Herbst mit einem sog. inaktivierten quadrivalenten Impfstoff mit aktueller von der WHO empfohlenen Antigenkombination. Dieser sogenannte „Vierfachimpfstoff“ setzt sich jedes Jahr aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden vier Influenza-Virustypen zusammen. Der Impfschutz beginnt sich nach sieben Tagen zu entwickeln. Nach 10 bis 14 Tagen hat der Körper einen vollständigen Immunschutz aufgebaut. Über die Sicherheit und Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung, informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)