17. Mai 2016

Europäische Region malariafrei

Malaria, Anophelesmücke iStock/smuay

Der Europäischen Region ist es laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmalig gelungen durch gezielte Insektenbekämpfungskampagnen, die Malaria Übertragung zu unterbrechen. Während im Jahr 1995 noch 90.712 Malaria-Fälle in der europäischen Region registriert wurden, sank die Zahl im Jahr 2015 auf null. Ein Meilenstein in der Malaria-Bekämpfung wurde damit erreicht, aber solange es noch in vielen Reiseländern Malaria gibt und die Erreger über Reisende importiert werden können, besteht noch keine generelle Entwarnung. Erst wenn über den Zeitraum von drei Jahren keine Malaria-Fälle erneut in den europäischen Ländern mit Malaria-Vorkommen aufgetreten sind, wird die WHO von einer Ausrottung der Krankheit in der Region ausgehen. Dabei relevant sind nur diejenigen Malaria-Erkrankungsfälle die selber im Land erworben wurden und nicht aus dem Ausland importiert wurden.  

Malaria bedroht rund 3 Mrd. Menschen  

Am Weltmalariatag am 25. April wurden die Bemühungen der Länder gewürdigt, die durch aktive Bekämpfungsmaßnahmen zur Eindämmung der Malaria beitragen. Die gefährliche Infektionskrankheit bedroht derzeit mehr als 3 Mrd. Menschen. Laut offiziellen Schätzungen gab es im Jahr 2013 rund 198 Mio. Erkrankungen und 584.000 Todesfälle durch Malaria. 2001 wurde der afrikanische Malariatag eingeführt, an dem 44 afrikanische Mitgliedstaaten sich den aktiven Bekämpfungsmaßnahmen gegen Malaria verschrieben haben. 

Die meisten Reisenden infizieren sich in Westafrika   

Auch das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) erinnert alljährlich an die Wichtigkeit der Malariavorbeugung bei Reisen in Länder mit Malariavorkommen. Jedes Jahr erkranken mehrere hundert deutsche Reiserückkehrer an Malaria, vor allem nach Aufenthalten in westafrikanischen Ländern (v.a. Nigeria, Ghana, Togo und Kamerun), aber auch in Kenia (Ostafrika). In den meisten der gemeldeten Fälle wurde eine Malaria tropica, an zweiter Stelle wurde eine Malaria tertiana und am seltensten eine Malaria quartana diagnostiziert. Als wichtigste Infektionsländer außerhalb von Afrika gelten Indien und Pakistan. Durch das weit verbreitete Auftreten von Malaria in vielen Reisenländern besteht weiterhin das Risiko, dass infizierte Reisende Malaria-Erreger aus Ländern mit Malaria-Vorkommen in andere Länder importieren können. So kam es beispielsweise in Ländern der europäischen Region, wie Georgien, Griechenland und der Türkei zu einzelnen regionalen Malaria-Ausbrüchen in den Jahren 2011-2012. Die Ausbrüche wurden durch importierte Malaria-Fälle bei Reisenden und durch Migrationsbewegungen aus Indien, Pakistan und Afghanistan hervorgerufen. Durch Bekämpfungsmaßnahmen konnten jedoch bis zum Jahr 2015 die einzelnen Malariaherde in diesen Ländern eliminiert werden, so dass die Zahl der Malaria-Fälle im Jahr 2015 bei null lag.

W
ichtig ist eine fachkundige Beratung  

Urlauber sollten bei ihren Reisevorbereitungen in Malaria-Risikogebiete die Umstände der Regenzeit berücksichtigen. Um eine umsichtige Einschätzung für das individuelle Risiko zu erhalten,  sollte rechtzeitig vor der Reise eine aufklärende reisemedizinische Beratung erfolgen. Das individuelle Malariarisiko wird durch das persönliche Verhalten und die vorbeugenden Maßnahmen mitbestimmt. Die empfohlenen und geeigneten Prophylaxe-Maßnahmen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Wichtig ist es ebenso die möglichen Symptome einer Malaria zu kennen und bei Beschwerden, umgehend einen Arzt aufzusuchen, um eine schnelle Diagnosestellung und gegebenenfalls Therapie zu erreichen.