29. Apr 2022
Ghana: Gelbfieberrisiko in Touristenregion

Das Gelbfieber-Infektionsrisiko für West- und Zentral-Afrika hält weiterhin an. Die Weltgesundheitsorganisation meldet menschliche Erkrankungsfälle und betont, dass die Durchimpfungsrate zu gering ist um vor Krankheitsausbrüchen zu schützen. So wurden in Nigeria vom 1.1.2021 bis 28.2.2022 insgesamt 2.456 Gelbfieber-Verdachtsfälle in 37 Bundesstaaten verzeichnet. Ghana registriert Erkrankungsfälle seit Oktober 2021 in 13 Regionen des Landes; vor allem in Nordwesten wo beliebte Touristenattraktionen liegen, wie der Mole-Nationalpark mit seiner großen Artenvielfalt. Zudem wurden Gelbfieber-Erkrankungsfälle in Burkina Faso, Kamerun, Zentralafrika Tschad, Elfenbeinküste, Demokratische Republik Kongo, Gabun, Kenia, Niger, Uganda und der Republik Kongo berichtet. In Kenia wurden in diesem Jahr erstmalig seit 1995 wieder Gelbfieber-Fälle berichtet.
Gelbfieberviren werden durch Mückenstiche übertragen
In jedem Fall sollte rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung erfolgen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können. Außerdem müssen Gelbfieber-Impfvorschriften beachtet werden, die in manchen Ländern bestehen. Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, endet die Erkrankung in 50-60% der Fälle tödlich. Gelbfieber wird durch Viren verursacht, die durch Mücken übertragen werden. Zu Beginn der Erkrankung treten grippeähnliche Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Fieber, inneren Blutungen, Gelbsucht und Nierenschäden. Rund 15% entwickeln einen ernsten Krankheitsverlauf, wiederum die Hälfte dieser Patienten verstirbt. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende).
WHO empfehlt Schutzimpfung
Grundsätzlich empfiehlt die WHO nachdrücklich die Impfung für alle Reisende in Gelbfieber-Infektionsgebiete. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Zudem sollten gute Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Seit 11.07.2016 gilt laut Internationaler Gesundheitsvorschrift (IGV) der Nachweis einer gültigen Gelbfieber-Impfung bei Einreise. Eine Auffrischimpfung ist nicht mehr erforderlich.