8. Dez 2017

Griechenland: Masern im Süden

Griechenland, Peloponnese iStock / bennymarty

In Griechenland hat die Zahl der Masernerkrankungen in den vergangenen Wochen weiterhin  zugenommen. Alleine in der letzten Novemberwoche wurden rund 80 Masernfälle gezählt. In den Monaten Mai bis einschließlich November wurden landesweit insgesamt 604 Masernfälle registriert; die meisten davon im Süden. Im Monat November wurden in Griechenland die meisten Erkrankungsfälle berichtet. Das Europäische Zentrum zur Kontrolle und Prävention von Krankheiten (ECDPC - European Center for Disease Prevention and Control) zählt Griechenland zu den vier Ländern der EU, die in diesem Jahr die meisten Masernfälle registrierten. 

Zahl der Masernerkrankungen steigt an 

In der Europäischen Region wurden bis Ende September 2017 insgesamt 13.712 Masernfälle gemeldet. Die meisten Erkrankungen wurden aus Rumänien berichtet; an Platz zwei der meisten Masernkranken im Jahr 2017 steht Italien. Insgesamt 20 Personen starben an Masern in diesem Jahr in der Europäischen Union, - davon alleine die Hälfte in Rumänien. In Deutschland ist die Zahl der Masernfälle in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr erheblich angestiegen. Während im vergangenen Jahr bis 6. Dezember 2017 lediglich 300 Masernerkrankungen gezählt wurden, waren es im Vergleichszeitraum 2017 bereits 904 Fälle. Außerhalb der EU wurden Masernausbrüche in diesem Jahr v.a. aus China, Äthiopien, Indien, Indonesien, Laos, Nigeria, den Philippinen, Sri Lanka, Sudan, Thailand und Vietnam berichtet. Aus Südamerika meldeten Argentinien drei und Venezuela 431 (v.a. in Bolívar) Masernfälle in 2017; in Kanada (46) und den USA (120) fiel die Zahl geringer aus.  

Impfung schützt auch Reisende 


Durch den ständig wachsenden Fernreise-Tourismus sind Reisende zunehmend in die weltweite Masernsituation involviert. Immer wieder erkranken Reisende ohne Masernschutz bei ihrem Urlaub und bringen die Infektionskrankheit in ihr Heimatland zurück. Dort kommt es zur Ansteckung weiterer Personen, die ebenfalls keinen Masernschutz haben. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Maserngebiet reisen, wird eine Impfung empfohlen. Auch Deutschland kämpft weiterhin gegen die Masern. Bundesweit bestehen große Impflücken. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales empfiehlt daher allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind sich gegen Masern  impfen zu lassen. Das Vorkommen der Erkrankung ist bundesweit. Eine 37-jährige Frau in Essen verstarb im Mai 2017 an Masern.