27. Dez 2020

Guinea: Gelbfieber in Koundara

Aedes, Blutsaugend iStock/Sojvp2112

In der Zeit vom 6.11. – 15.12.2020 wurden 52 Gelbfieber-Verdachtsfälle mit 14 Todesfällen aus Guinea berichtet. Die meisten Fälle wurden Koundara, im Nordwesten des Landes gemeldet, weitere aus Dubreka, nahe Conakry im Südwesten und Kouroussa im Zentrum des Landes. Innerhalb des Koundara Health District, wurden die Erkrankungen in Guinguan, Koundara Zentrum, Kamabi, Sambailo, Sareboido, Youkounkoun und Termesse registriert. Die Gesundheitsbehörden haben landesweit Impfkampagnen ausgerufen und bereits Impfkampagnen in den betroffenen Gebieten durchgeführt.

Guinea gilt als Land mit erhöhtem Gelbfieberrisiko 

Guinea gehört zu den Ländern mit erhöhtem Gelbfieberrisiko. Daher gehört die Gelbfieberimpfung zu den Routineimpfungen für Kinder ab dem 9. Lebensmonat die in Guinea leben. Zudem verlangt die Regierung den Nachweis einer Gelbfieber-Impfung von allen internationalen Reisenden bei Einreise ab dem 9. Lebensmonat, die aus Gelbfieber-Infektionsgebieten (Endemiegebieten) kommen bzw. sich im Transit länger als 12 Stunden dort aufgehalten haben. Aufgrund der Gelbfieber-Infektionsgebiete im Guinea empfiehlt die WHO und die Regierung von Guinea unabhängig von der Landesvorschrift nachdrücklich die Impfung für alle internationalen Reisenden. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Zudem sollten gute Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Seit 11.07.2016 gilt laut Internationaler Gesundheitsvorschrift (IGV) der Nachweis einer einmalig gültigen Gelbfieber-Impfung bei Einreise. Eine Auffrischimpfung ist demnach nicht mehr erforderlich. In jedem Fall sollte rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung erfolgen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können.

Gelbfieber ist eine lebensgefährliche Infektionskrankheit 

Insgesamt 47 Länder gelten als Länder mit Gelbfieber Endemiegebieten. Einer Untersuchung zufolge kam es im Jahr 2013 zu zwischen 84.000-170.000 schwerwiegende Gelbfieber-Erkrankungen und 29.000-60.000 Todesfällen. Weltweit treten jährlich schätzungsweise 200.000 Gelbfieber-Fälle auf – darunter geschätzt 30.000 Todesfälle. 90% aller Infektionen treten in Afrika auf. Das Gelbfieber wird durch Viren verursacht. Zu Beginn der Erkrankung treten grippeähnliche Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Fieber, inneren Blutungen, Gelbsucht und Nierenschäden. Rund 15% entwickeln einen ernsten Krankheitsverlauf, wiederum die Hälfte dieser Patienten verstirbt. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, endet die Erkrankung in 50-60% der Fälle tödlich. Neben der Impfung sind gute und regelmäßig durchgeführte Mückenschutzmaßnahmen daher unbedingt erforderlich.

Aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise beachten

Das Auswärtige Amt warnt weiterhin vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in eine Vielzahl an Ländern, die von der Bundesregierung als Risikogebiet eingestuft sind. Diese können beim Robert Koch-Institut aktuell eingesehen werden. Das Auswärtige weist darauf hin, dass für Länder, bei denen sowohl das Infektionsgeschehen gering ist oder auch uneingeschränkte Reisemöglichkeiten bestehen und keine sonstigen Gründe dagegen sprechen, die Reisewarnung aufgehoben ist, während der Reise jedoch zur besonderen Vorsicht geraten wird. Für Reisen in Länder für die eine Einreise nur eingeschränkt möglich ist, eine Quarantäne nach Einreise vorgesehen ist oder die in einer Gesamtschau keinen uneingeschränkten Reiseverkehr zulassen, rät das Auswärtige Amt in der Regel bei nicht notwendigen, touristischen Reisen ab. Hinweise anlässlich von COVID-19 finden Sie bei fit for travel oder dem Auswärtigen Amt .