14. Okt 2016
Indien: Masern in Uttar Pradesh & Bihar

Die Masern stellen ein weltweit großes gesundheitliches Problem dar. Das betrifft auch Reisende die sich bei Fernreisen mit dem Masernvirus infizieren und erkranken. Im asiatischen Raum werden alljährlich viele Masernausbrüche registriert. Die meisten Masernausbrüche in Indien werden im ärmsten indischen Bundesstaaten Bihar und Indiens bevölkerungsreichsten Bundesstaat Uttar Pradesh beobachtet. Bereits 117 Masernausbrüche wurden in diesem Jahr aus Uttar Pradesh berichtet – im vergangenen Jahr waren es 365 Ausbrüche. In Bihar waren es in diesem Jahr bereits 60 Masernausbrüche und im Jahr 2015 insgesamt 171. Aufgrund der Masernproblematik startet der südindische Bundesstaat Karnataka dieses Jahr einen Vorstoß unter den Bundesstaaten und beteiligt sich an der von der WHO ausgerufenen Initiative zur Ausrottung der Masern bis zum Jahr 2020. Damit ist Karnataka der zweite indische Bundesstaat nach Kerala der sich mit konkreten Maßnahmen den Kampf gegen die Masern stellt. Masernfälle werden registriert um Ausbrüchen schnellst möglich entgegenzuwirken. Ebenso werden breitflächige Impfaufklärungen und –kampagnen durchgeführt.
Bei Fernreisen wird zu wenig an Masern gedacht
Typische reisemedizinische Vorbereitungen und Impfungen stehen bei den Planungen meist im Vordergrund und verdrängen die Aufmerksamkeit die einem reellen Masern-Infektionsrisiko in vielen Ländern entgegengebracht werden sollte. Durch den ständig wachsenden Fernreise-Tourismus sind Reisende zunehmend in die weltweite Masernsituation involviert. Immer wieder erkranken Reisende ohne Masernschutz während ihres Urlaubs und bringen die Infektionskrankheit in ihr Heimatland zurück. Dort kommt es zur Ansteckung weiterer Personen, die ebenfalls keinen Masernschutz hatten. Reisemediziner warnen daher ständig, dass bei Aufenthalten in Ländern mit gehäuften Masernvorkommen, Personen die keine Immunität gegen die Infektionskrankheit besitzen sich infizieren und erkranken können. Kinder und Erwachsene entwickeln dabei nicht selten Komplikationen.
Masern-Impfschutz – auch bei Fernreisen
Die Masern-Viren werden mittels Tröpfcheninfektion durch Niesen oder Husten übertragen. In Indien kommt es immer wieder zu Masernausbrüchen. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz überprüfen zu lassen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen ≥ 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.