14. Okt 2018
Indien: Typhus in Tamil Nadu

Aus dem Bundesstaat Tamil Nadu wurden in den vergangenen Wochen vermehrt Typhus-Fälle berichtet. Seit September werden Erkrankungsfälle aus dem beliebten Touristenziel Urayur berichtet. Die Region mit seinem bekannten Hindutempel ist ein Gebiet von Tiruchirapalli in Tamil Nadu, Indien. Es wird angenommen, dass verunreinigtes Trinkwasser die Infektionsursache ist. Die Gesundheitsbehörden empfehlen Besuchern und Einheimischen nur sicheres Trinkwasser zu sich zu nehmen.
Indien gehört zu den Ländern mit erhöhtem Typhus-Infektionsrisiko
In Indien besteht ein erhöhtes Risiko für Typhus-Infektionen, insbesondere Kinder erkranken. Auch bei deutschen Reisenden ist Indien das Land, in dem die meisten Reisenden sich mit Typhus-Bakterien infizieren und erkranken. Untersuchungen zeigten, dass zwischen 2001 und 2015 jährlich zwischen 58 und 90 Typhus-Fälle bei deutschen Reisenden registriert wurden. Ungefähr 70% aller Erkrankten infizierten sich bei Reisen in den asiatischen Raum, überwiegend Indien. Am häufigsten erkrankten Personen im Alter von 25 und 29 Jahren, die meisten waren nicht geimpft.
Typhusbakterien können überall vorkommen
Nicht nur schlechte sanitäre und hygienische Verhältnisse können für das Typhus-Infektionsrisiko verantwortlich gemacht werden, sondern auch hygienische Nachlässigkeit in der Zubereitung der Speisen. Ebenso können auch sogenannte „Dauerausscheider“ unter dem Küchenpersonal in Restaurants oder Hotels als Infektionsquelle in Betracht kommen – auch in Sternerestaurants. Dadurch sind ebenfalls Hotelreisende vor einer Infektion mit den Typhuserregern nicht sicher. Die Erreger der Krankheit werden vor allem auf fäkal-oralen Weg über verunreinigte Nahrungsmittel (v.a. ungewaschene Früchte, Gemüse, Milchprodukte, Fleisch) als und durch Trinkwasser (bei schlechten hygienischen Verhältnissen) aufgenommen. Reisenden wird empfohlen, eine sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene einzuhalten. Ein Typhus-Impfschutz sollte bei Reisen in Risikogebiete oder bei erhöhtem Risiko durch Rucksack- oder Trekkingreisen in Betracht gezogen werden.