4. Jun 2015

Israel: Hautleishmaniose im Süden

phlebotomus In Israel hat das Vorkommen der Hautleishmaniose in den vergangenen 15 Jahren deutlich zugenommen. Insbesondere betroffen sind die südlichen Landesteile. Aber auch im Norden kommt es regional zu Ausbrüchen und zu einem verstärkten Auftreten. Die Erkrankung wird durch Parasiten hervorgerufen. Nagetiere dienen den Parasiten als Wirte. Daher nimmt man an, dass die gebietsweise Zunahme von Ratten und Mäusen in Stadtgebieten zu einer regionalen Erhöhung des Infektionsrisikos und somit zu einer Zunahme der Erkrankungsfälle geführt hat.

Weltweites Auftreten – auch im Mittelmeerraum   

Die Leishmaniose ist eine weltweit vorkommende Infektionserkrankung, die durch Parasiten sogenannte Leishmanien verursacht wird. Sie kommt vor allem in den Tropen vor (besonders in  Peru und Kolumbien), so wie im östlichen Afrika, aber auch im Mittelmeerraum und Asien. Im  Mittelmeerraum tritt die Leishmaniose v.a. in den Küstenregionen auf, sowie auf den Inseln wie z.B. den Balearen (Mallorca, Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera), Korsika, Sardinien, Malta und Elba. Auf dem Festland ist die Leishmaniose in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal weit verbreitet.    

Stichstellen jucken meist lange und stark   

Obgleich kein geringes Infektionsrisiko für Reisende besteht, wird die Aufklärung bezüglich des Gesundheitsrisikos oft vernachlässigt. Die Erreger werden durch Sandmücken übertragen. Diese Mückenart ist nachtaktiv und sticht bevorzugt an Stellen dünner Haut. Die Parasiten der Hautleishmaniose befallen die Haut und bilden juckende Knötchen. Nach einiger Zeit entwickeln sich die Knötchen zu nicht schmerzhaften 1 – 5 cm großen Geschwüren.  Häufig wird das Gesicht oder dünne Hautstellen in Knöchelnähe befallen. Die Geschwüre können behandelt werden. Unbehandelt heilen sie in der Regel zwischen 6 – 12 Monaten von selber ab, sofern es keine weiteren Infektionen durch Bakterien gegeben hat. Es bleiben meist entstellende Narben zurück. Die Stichstellen jucken meist lange und stark. Die Infektionsgefahr kann jedoch durch gute Mückenschutzmaßnahmen deutlich verringert werden.