20. Mrz 2013

Japan: Röteln-Ausbruch hält an

In Japan steigt die Zahl der an Röteln Erkrankten weiterhin an. In Tokio werden wöchentlich rund 100 Erkrankungsfälle berichtet. Nach Aussage der örtlichen Gesundheitsbehörden wurden seit Anfang des Jahres 2.353 Röteln-Fälle registriert. Erst im Februar hat es einen Enzephalitis-Fall gegeben (Gehirnentzündung). In sieben Fällen kam es seit Anfang letzten Jahres zu einer Übertragung des Röteln-Virus auf das ungeborene Kind während der Schwangerschaft (sog. "konnatale Rötelninfektion"). 

Zwischen Frühling und Sommer vermehrt Röteln 

Grundsätzlich treten in den Monaten zwischen Frühling und Sommer vermehrt Röteln-Erkrankungen auf. Daher wird in den nächsten Wochen mit einer weiteren Zunahme von Erkrankungsfällen gerechnet. Röteln sind weltweit verbreitet. Der Erreger, das Röteln-Virus, wird über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Das Virus vermehrt sich im Körper und kann in der Schwangerschaft "diaplazentar" (d.h. mit dem Blut über die Plazenta) von der Mutter auf das Kind übertragen werden. In diesem Fall spricht man von einer sog. "konnatalen Rötelninfektion". Kommt es in den ersten 8. Schwangerschaftswochen zu einer Infektion mit dem Röteln-Virus, treten zu 90% der Infektionen schwerwiegende Schädigungen des Kindes auf (Herzfehler, Augenschäden, Taubheit, geistige Behinderung, usw.). Vor allem im 1.-4. Schwangerschaftsmonat kann es bei einer Rötelinfektion zu einem Spontanabort, zu einer Frühgeburt oder zu schweren Organschäden des Kindes kommen. 

Schwangere sollten geschützt sein

Da in Japan vor 1995 Jungen standardmäßig nicht gegen Röteln geimpft wurde, zeichnet sich unter den aktuellen Erkrankungsfällen eine klare Dominanz männlicher Rötelnfälle im Alter von 20-40 Jahren ab. Um der weiteren Ausbreitung entgegen zu wirken führen die Gesundheitsbehörden in diesen Wochen Impfkampagnen durch. Zur Vorbeugung steht auch Reisenden ein Dreifachimpfstoff zur Verfügung (MMR-Impfstoff = Dreifachimpfstoff Masern-Mumps-Röteln). Reisende, insbesondere Schwangere, sollten unbedingt prüfen, ob sie gegen Röteln geimpft sind oder eine natürliche Immunität (durchgemachte Erkrankung) besitzen. Während der Schwangerschaft kann nicht nachgeimpft werden. Daher sollten Schwangere ohne nachgewiesenen Röteln-Schutz nicht in die Gebiete reisen in denen aktuell vermehrt Rötelnfälle gemeldet werden.