24. Jun 2017

Jemen: Großer Cholera-Ausbruch

Wasserloch interMEDIS

Mehr als 200.000 Cholerafälle wurden der Weltgesundheitsorganisation bis 24. Juni 2017 aus allen 20 Gouvernements Jemens berichtet. Mit täglich rund 5.000 Fälle handelt es sich um einen der größten Cholera-Ausbrüche. Mehr als 1.100 Todesfälle wurden bislang berichtet, ungefähr ein Viertel sind Kinder. In nur zwei Monaten hat sich die Infektionskrankheit auf alle Landesteile ausgebreitet. Die UNICEF und WHO kämpfen mit breitflächig angelegten Impfkampagnen und einer medizinischer Notversorgung gegen den Ausbruch an. Insbesondere die Versorgung mit sauberen Trinkwasser bereitet Probleme. 

Reisende in Krisengebiete sollten sich schützen

Grundsätzlich besteht für Reisende jedoch ein eher geringes Infektionsrisiko. Personen die in den Choleragebieten tätig sind (z.B. Entwicklungshelfer) haben hingegen ein höheres Risiko und sollten eine Schutzimpfung in Erwägung ziehen. Die Cholera ist eine akute Durchfall-Erkrankung die unbehandelt in wenigen Stunden tödlich enden kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt das weltweite Auftreten der Cholera auf jährlich rund 3 - 5 Millionen Erkrankungsfälle und 100 000 - 120 000 Todesfälle. Sorgfältige Hygienemaßnahmen vor allem in der Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sind immer und für jeden Reisenden empfohlen. Diese Schutzmaßnahmen dienen nicht nur dem Schutz vor den Choleraerregern, sondern auch anderen häufiger auftretenden Magen-Darm-Infektionskrankheiten die in tropischen und subtropischen Ländern vorkommen. Bei Hilfseinsätzen oder Reisen unter einfachen Bedingungen in den aktuellen Cholera-Risikogebieten sollte eine Schutzimpfung in Erwägung gezogen werden.