12. Sep 2017
Kap Verde: Malaria in der Hauptstadt Praia

Die Weltgesundheitsorganisation meldet einen Malaria-Ausbruch in der Hauptstadt Praia in der Republik Kap Verde. In den vergangenen fünf Jahren wurde nur ein einzelner Malaria-Fall registriert, der im Land selber erworben wurde. Im Juli 2017 wurden mindestens 45 autochtone – d.h. im Land selbst erworbene - Malaria-Fälle registriert. Insgesamt ist die Zahl der Malaria-Fälle in diesem Jahr bis 3. September bereits auf 116 registrierte Fälle angestiegen. Die Erkrankungen wurden in Praia auf Sao Tiago – auch bekannt als Santiago - beobachtet. In allen Erkrankungsfällen handelt es sich um die gefährliche Form der Malaria, der Malaria tropica. Die WHO und die lokalen Gesundheitsbehörden haben bereits Mückenbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Bislang waren für Reisen in den afrikanischen Inselstaat sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen ausreichend.
Malaria-Prophylaxe empfohlen
Seit der Zunahme der Erkrankungsfälle wird von dem amerikanischen CDC (Centers of Disease Control and Prevention) für Besucher der Stadt Praia eine regelmäßig eingenommene medikamentöse Malariaprophylaxe empfohlen. Die Region steht unter Beobachtung der WHO und des CDC und wird weitere Prophylaxe-Empfehlungen der aktuellen Situation entsprechend anpassen. Die Portugiesischen Gesundheitsbehörden warnen Schwangere davor Reisen nach Praia zu unternehmen.
Malaria kann ab dem 5. Aufenthaltstag im Malariagebiet auftreten
Weltweit treten die meisten Malariafälle (>90%) in Afrika, südlich der Sahara auf. Ab dem 5. Aufenthaltstag in einem Malariagebiet, gilt jedes unklare Fieber als malariaverdächtig. Ebenso sollte bei der Rückkehr bei Fieber immer an eine Malaria mit gedacht werden, da durch die längere Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und Erkrankung) auch noch Monate später nach Rückkehr eine Malaria auftreten kann. In aller Regel treten jedoch nahezu alle Malaria tropica-Fälle bei deutschen Reisenden innerhalb von 4 Monaten nach Rückkehr auf. Weltweit treten die meisten Malariafälle (>90%) in Afrika, südlich der Sahara auf. Die meisten Malariaerkrankungen bei Reisenden (mehr als 90%) werden im tropischen Afrika (v.a. Nigeria, Ghana, Eritrea, Togo, Kamerun, Kenia, Tansania und Uganda) erworben. Außerhalb Afrikas wurden des Weiteren v.a. aus Pakistan Malaria-Fälle importiert. In 80% der gemeldeten Fälle wurde eine Malaria tropica diagnostiziert.