19. Jun 2021

Madagaskar: Regionales Auftreten von Rift Tal-Fieber

Afrika iStock/Romolo Tavani

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten in der Zeit vom 26.4. – 20.5.2021 insgesamt 109 Personen in Madagaskar an Rift Tal-Fieber. Die Erkrankungsfälle wurden aus vier Regionen berichtet: Vatovavy Fitovinany, Haute Matsiatra, Alaotra Mangoro und Analamanga. Einzelne Todesfälle wurden gemeldet. Seit Beginn des Jahres hat die Zahl der Rift Tal-Fieber-Erkrankungen sowohl bei Menschen als auch beim Nutzvieh auf Madagaskar zugenommen. Wie die Gesundheitsbehörden berichteten, sind in acht Regionen Infektionen beim Nutzvieh registriert worden. Betroffen sind vor allem Schafe und Ziegen. Übertragen wird das Rift Tal-Fieber vor allem durch den direkten Kontakt mit Organen und Blut erkrankter Tiere, z. B. beim Schlachten. Ebenso kann das Rift Tal-Virus auch mittels "Tröpfcheninfektion" durch Aerosole von erkrankten oder toten Tieren ausgehen und dann eingeatmet werden. 

Die Virus-Erkrankung tritt in Afrika auf

Das Rift Tal-Fieber (Rift Valley Fever) ist eine Viruserkrankung, die in verschiedenen Regionen Afrikas v. a. Kenia, Uganda, Tansania, Äthiopien, Zentralafrika, Sudan und im gesamten südlichen Afrika - einschließlich Madagaskar - auftritt. Bei den sogenannten "Hauswiederkäuern" wie zum Beispiel Rindern, Schafen oder Ziegen kann es zu einem seuchenartigen Auftreten mit etlichen Todesfällen kommen. Im Zusammenhang mit diesen Tierseuchen kann es in der Folge auch zur Übertragung des Virus auf den Menschen kommen. Eine Virusübertragung durch Mücken ist ebenfalls möglich. Da die Viren in bestimmten Überträgermücken "überwintern", tritt die Infektionskrankheit während der trockenen, relativ kühlen Jahreszeit seltener auf.

Guter Mückenschutz ist empfohlen 

Nach einer Inkubationszeit von 3 - 7 Tagen treten beim Menschen meist unspezifische grippeähnliche Allgemeinbeschwerden wie u. a. Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Übelkeit etc. mit Fieber auf. Die Beschwerden können einige Tage andauern und dann ausheilen oder auch zu Komplikationen führen. Bei einem ernsten Krankheitsverlauf kann es zu schweren inneren Blutungen, Entzündung der Leber (Hepatitis), Erblindung oder auch zu einer Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) kommen. Ernste Folgeerkrankungen durch das Rift-Tal Fieber oder auch Todesfälle sind leider nicht selten. Daher sollten sich Reisende von Rindern, Ziegen und Schafen so wie von Tierkadavern fernhalten und immer sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen durchführen.