25. Nov 2018

Malawi: Touristin erkrankt an Schlafkrankheit

Trekking, Safari iStock/leezsnow

Nach einem zwei wöchigem Urlaub in Malawi erkrankte eine 66-jährige Holländerin an der Schlafkrankheit.  Die 66-Jährige besuchte unter anderem das Vwasa Wildlife Reservat nahe des Nyika National Parks, sowie andere Parks auf ihrer Safari. Dabei bemerkte sie Tse-Tse-Fliegen die sich beim öffnen des Autofensters näherten. Die Touristin hielt sich zwei Wochen im Land auf, davon acht Tage bei einer Safari. Als sie am 17. November 2018 in die Niederlande zurückkehrte bemerkte sie erste Beschwerden. Auf ihrem Rücken war eine deutliche Hautveränderung zu sehen, die auf einen Insektenstich hindeutete, außerdem entwickelte sie Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und neurologische Symptome. Die Patientin wurde sofort in die Notaufnahme in Rotterdam eingeliefert, wo eine Infektion mit Trypanosoma brucei, dem Erreger der Schlafkrankheit festgestellt wurde.  

Risiko erhöht für Infektion mit Erreger der Schlafkrankheit bei Safaris

Immer wieder kommt es zu vereinzelten Fällen der Schlafkrankheit bei Malawi-Touristen. In den Jahren 2000-2010 kam es zu insgesamt 94 registrierten importierten Fällen der Schlafkrankheit im Ausland. In 68 Fällen waren Touristen betroffen, die sich in Tansania (40), Malawi (13), Sambia (8), Simbabwe (5) und Uganda (2) aufhielten. Meistens wurde die Erkrankung wenige Tage nach Rückkehr in der Heimat diagnostiziert. Die Mehrheit der Reisenden befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Anfangsstadium der Erkrankung. Safari-Touristen, Jäger oder auch Personal von Ferienresorts die sich ungeschützt in der Natur aufhalten, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Die Schlafkrankheit ist jedoch eher eine seltene Reisekrankheit. Dennoch wurden in den letzten Jahren immer wieder Fälle bei Reiserückkehrern beobachtet. Alleine in England erkrankten in den vergangenen 12 Jahren rund 15 Reisende an Schlafkrankheit nach ihrem Aufenthalt in  Ostafrika. Auch deutsche Reisende erkrankten an Schlafkrankheit. 

Guter Mückenschutz ist wichtig 

Die Schlafkrankheit (sog. afrikanische Trypanosomiasis) wird durch Parasiten (sog. Trypanosomen) verursacht, die durch den Stich der Tsetsefliege übertragen werden. Die bremsenähnliche Tsetsefliege, hat einen starken Stachel mit dem sie auch am behaarten Kopf oder durch dünnere Stoffarten (z.B. Leinen) hindurch stechen kann. Daher sollte die Kleidung Körper bedeckend (langärmeliges Oberteil, lange Hosen, die Fußknöchel bedeckende Socken) und aus dickeren bzw. festen Stoffen sein, die im optimalen Fall mit Insektiziden imprägniert ist. Auf dunkle und grelle Kleidungsfarben sollte verzichtet werden, da diese auf die Tsetsefliege anziehend wirken. Vorzugsweise ist khaki oder eine oliv-grüne Kleidungsfarbe vorteilhaft. Anti-Insekten Sprays, Cremes und Lotionen sollten sorgfältig und regelmäßig aufgetragen werden und zumindest einen 30% DEET-Anteil aufweisen, da die Tsetsefliege nur eingeschränkt durch Insektizide abzuweisen ist. Sollte ein Stich durch eine Tsetsefliege bemerkt werden, so ist umgehend medizinische Hilfe aufzusuchen.