27. Jun 2016

Mittelamerika: Zunahme an Chikungunya Fieber

Regenwald iStock/Andy Lim

Mehrere Tausend Fälle von Dengue und Chikungunya Fieber wurden in diesem Jahr bereits aus Mittelamerika gemeldet. So wurden in Costa Rica bereits mehr als 1.000 Chikungunya Fieber-Fälle gezählt, in El Salvador mehr als 4.000, in Guatemala mehr als 1.500 und in Honduras sogar mehr als 7.000. Ein Anstieg der Erkrankungszahlen wird aufgrund der Wetterlage in den kommenden Wochen und Monaten erwartet. In den mittelamerikanischen Ländern Panama, Costa Rica, Nicaragua, Honduras, El Salvador und Belize beginnen mit Mai/Juni die regenreichen Monate. Damit stehen für Mücken vermehrt Wasserstellen zur Verfügung, die zu einer erhöhten Anzahl von Brutplätzen führen. Durch die Zunahme der Mückenpopulationen nimmt das Übertragungsrisiko für Krankheiten die durch Mücken übertragen werden, wie zum Beispiel Dengue Fieber, Chikungunya Fieber, Malaria oder auch Zika-Virus-Infektionen zu.   

Chikungunya Fieber hat sich in der Karibik, Mittel- und Südamerika ausgebreitet   

Bei wiederholten Infektionen kann es beim Dengue Fieber zu einem ernsten und lebensbedrohlichen Verlauf kommen (sog. Dengue hämorrhagisches Fieber). Das Chikungunya Fieber verläuft in der Regel nicht lebensgefährlich. Mindestens 600.000 Chikungunya Fieber-Erkrankungen wurden im vergangenen Jahr aus Mittel- und Südamerika gemeldet. Von einer höheren Dunkelziffer durch nicht erfasste Fälle kann ausgegangen werden. In fast allen Ländern und Inseln Mittel- und Südamerikas hat sich das Chikungunya Fieber bereits ausgebreitet. Durch die starke Verbreitung in der Karibik, Mittel- und Südamerika wurden auch viele internationale Reisende mit Chikungunya-Viren infiziert. Mehr als 650 amerikanische Touristen infizierten sich mit Chikungunya Fieber im  vergangenen Jahr. Auch in Deutschland wurden im Vorjahr 2015 sehr viele Chikungunya-Infektionen bei Reisen in Ländern mit Chikungunya-Vorkommen beobachtet.  

Vivax-Malaria ist die überwiegende Malariaart in Mittelamerika  

Auch für andere mittelamerikanische Länder besteht während der Regenperiode in den nächsten Monaten ein erhöhtes Risiko für durch Mückenübertragene Erkrankungen. In Mittelamerika ist die Vivax-Malaria (Malaria tertiana) die überwiegend vorkommende Malariaart. Sie stellt im Vergleich zur lebensgefährlichen Falciparum Malaria (Malaria tropica) die mildere Form der Malaria dar. Da bei der Vivax-Malaria nur ungefähr 1% der roten Blutkörperchen von den Erregern befallen werden, verläuft das Krankheitsbild bei dieser Form in den meisten Fällen nicht so ernst, wie bei der Falciparum-Malaria, bei der bis zu 80% der roten Blutkörperchen befallen sein können.   

Die einzige Vorbeugung: Guter Mückenschutz!  

Gute Mückenschutzmaßnahmen sollten daher stets sorgfältig durchgeführt werden. Ebenfalls ist eine persönliche reisemedizinische Beratung zur Einschätzung des individuellen Malariarisikos vor Abreise in ein Malariarisikogebiet unbedingt empfohlen. Die Einnahme einer medikamentösen Malariavorbeugung ist für mittelamerikanische Länder in den meisten Fällen nicht erforderlich. Die Mitnahme eines sog. Malaria-Notfallmedikamentes ist in aller Regel ausreichend.