22. Feb 2013

Nigeria: Lassa Fieber fordert erste Todesopfer

In diesem Jahr wurden bis zum 8. Februar 15 Todesfälle infolge des Lassa-Fiebers gemeldet. Die Infektionskrankheit hat sich bereits auf neun Bundesstaaten des Landes ausgebreitet – darunter Edo, Benue, Delta, Nasarawa, Taraba und die Plateau Staaten. Im vergangenen Jahr wurden in 23 von 36 Bundesstaaten Lassa-Fieber Fälle registriert – darunter 87 Todesfälle. Seit über 40 Jahren werden aus den Infektionsgebieten Erkrankungs- und Todesfälle berichtet. Die Infektionskrankheit wird vor allem in der ersten Jahreshälfte gehäuft beobachtet, ist aber das ganze Jahr über präsent. Am stärksten betroffen sind u.a. die Staaten Edo, Bauchi, Plateau und Taraba.

Auch Sierra Leone, Guinea und Liberia sind betroffen

Betroffen sind auch andere westafrikanische Länder wie zum Beispiel  Sierra Leone, Guinea und Liberia. In den letzten Jahren lag die Zahl der Lassa Fieber-Erkrankungen in den westafrikanischen Ländern zwischen 300.000 – 500.000 und kostete rund 5.000 Menschen das Leben. Das Lassa-Fieber wird durch Viren verursacht. Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von ca. 8 - 10 Tagen kann es zu Fieber und im weiteren Verlauf der Krankheit zu inneren Blutungen mit Schocksymptomatik und Kreislaufversagen kommen. Übertragen wird die Viruserkrankung vor allem durch Ratten. Die Tiere scheiden das Virus durch ihren Urin aus und können dadurch Betten, Böden und Lebensmittelvorräte der Landbevölkerung verunreinigen. Die Übertragung auf den Menschen findet somit zumeist durch eine orale Aufnahme von verunreinigten Nahrungsmitteln und Trinkwasser bei mangelnder Hygiene statt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Erkrankten (z.B. bei medizinischen Pflegepersonal).

Schwedische Reisende erkrankte an Lassa-Fieber

Das Lassa-Fieber ist – insbesondere für Reisende – eine sehr seltene jedoch gleichzeitig eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung. Erst im März 2012 erkrankte eine schwedische Entwicklungshelferin bei ihrem Aufenthalt in West Afrika an Lassa Fieber. In den vergangenen 30 Jahren sind 12 Fälle von Europäern und Amerikanern dokumentiert worden, die nach ihren Aufenthalten in Afrika an Lassa Fieber erkrankten. Viele der Infektionen wurden in Sierra Leone erworben. In Deutschland erkrankte zuletzt im Jahr 2006 ein deutscher Tourist nach seinem Aufenthalt in Sierra Leone an Lassa Fieber. Im Jahr 2009 erkrankten und starben zwei englische Reisende nach ihrem Aufenthalt in Nigeria und Mali und 2010 erkrankten zwei amerikanische Touristen nach ihrer Reise nach Liberia und Sierra Leone. Immer wieder kommt es zu vereinzelten Erkrankungsfällen bei Reisenden, obgleich das Infektionsrisiko als sehr gering eingestuft wird.