3. Apr 2021

Nigeria: Lassa Fieber im Süden

Madagaskar, Hütten, Berge iStock/Display

Bis 21.3.2021 wurden in diesem Jahr 1.347 Lassa-Fieber-Fälle aus Nigeria gemeldet, davon wurden bereits 223 Fälle durch Laboruntersuchungen bestätigt. Insgesamt sind in diesem Jahr 46 Personen an der Krankheit verstorben. Alleine in der Woche vom 15.  – 21. März wurden 136 neue Lassa-Verdachtsfälle und vier Todesfälle registriert. Die meisten Fälle werden aus den beiden südlichen Bundesstaaten Edo und Ondo gemeldet; weitere  Fälle traten in den vergangenen Wochen v. a. auch im östlichen Bundesstaat Taraba auf. Bereits im vergangenen Jahr wurden mehr als 6.500 Lassa-Fieber-Fälle aus Nigeria berichtet. Betroffen sind mindestens 27 Bundesstaaten u. a. Edo, Ondo, Bauchi, Nasarawa, Ebonyi, Plateau, Taraba, FCT, Adamawa, Gombe, Kaduna, Kwara, Benue, Rivers, Kogi, Enugu, Imo, Delta, Oyo, Kebbi und Cross River. 

Trekking Reisende haben ein höheres Risiko 

Auch Reisende können gelegentlich an Lassa-Fieber erkranken, obgleich das Infektionsrisiko als sehr gering eingestuft wird. In den vergangenen 30 Jahren sind mindestens 12 Fälle von Europäern und Amerikanern dokumentiert worden, die nach ihren Aufenthalten in Afrika an Lassa-Fieber erkrankten. Auch nach Deutschland wurden in den vergangenen Jahren sporadisch Einzelfälle von Lassafieber durch Reiserückkehrer eingeschleppt. Trekking Reisende oder Entwicklungshelfer haben ein höheres Infektionsrisiko, da ein Aufenthalt in Risikogebieten unter einfachen hygienischen Bedingungen die Übertragungsmöglichkeit erhöht. Ratten scheiden das Virus durch ihren Urin aus und können dadurch Betten, Böden und Lebensmittelvorräte verunreinigen. Die Übertragung auf den Menschen findet somit zumeist durch eine orale Aufnahme von verunreinigten Nahrungsmitteln und Trinkwasser bei mangelnder Hygiene statt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Erkrankten (z. B. bei medizinischen Pflegepersonal). 

Lassa-Fieber tritt vor allem in Westafrika auf

Das Lassa-Fieber wird vor allem in den westafrikanischen Ländern Senegal, Gambia, Mali, Guinea, Liberia, Sierra Leone, Elfenbeinküste, Ghana, Burkina Faso und Nigeria berichtet. Aber auch in anderen afrikanischen Ländern wie in der Zentralafrikanischen Republik oder in Namibia werden Erkrankungsfälle nachgewiesen. Die Beschwerden des Lassa-Fiebers sind zunächst sehr unspezifisch und können einer Malaria ähneln. Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von ca. 8 - 10 Tagen kann es zu Fieber kommen. In den meisten Fällen heilt das Lassa-Fieber jedoch ohne größere Beschwerden ab und führt nur in wenigen Fällen zu einem lebensbedrohlichen Verlauf mit Schock und Organversagen.