4. Feb 2018
Philippinen: Masern in Mindanao

Mehr als 300 Masernfälle wurden auf den Philippinen im Zeitraum 1.1.2017 bis 19.1.2018 berichtet. Insgesamt kam es zu 14 Todesfälle die in Davao City bzw. Davao del Norte registriert wurden. Davao City ist die größte Stadt auf der Insel Mindanao im Süden der Philippinen. Die meisten Erkrankungen wurden in den Monaten November und Dezember beobachtet. In diesem Zusammenhang betonte die Weltgesundheitsorganisation erneut die Gefährlichkeit der Masern. Alljährlich verursacht die Infektionskrankheit viele Todesfälle, insbesondere bei Kindern und Kranken.
Auch in Deutschland nimmt die Zahl der Masernfälle zu
Immer wieder werden Masernfälle aus Ländern mit erhöhten Vorkommen in Länder importiert in denen die Masern bereits ausgerottet waren. Die Masern sind hochansteckend und können durch direkten Körperkontakt, so wie durch Husten oder Niesen übertragen werden. Das Masernvirus bleibt an der Luft oder an Gegenständen bis zu zwei Stunden aktiv und kann durch infizierte Personen vier Tage vor Ausbruch der Erkrankung bis vier Tage nach Auftreten des typischen Masern-Hautausschlages weitergegeben werden. Erst am 29.1.2018 erklärten die Gesundheitsbehörden von Guatemala, dass Masernfälle von Deutschland nach Guatemala durch Reisende importiert wurden. Viele karibische und mittelamerikanische Länder sind seit mehreren Jahrzehnten Masernfrei. Durch Reisende, vor allem aus Europa, wird jedoch immer wieder das Masernvirus re-importiert. So hat die Zahl der Re-Importe in den vergangenen beiden Jahren stark zu genommen und zu einer erhöhten Anzahl von Erkrankungen im Land geführt. Während im Jahr 2016 noch 92 Masernfälle registriert wurden, waren es 2017 bereits 271 Fälle. In den meisten Fällen wurde das Masernvirus aus England in die karibischen Länder importiert. Auch in Deutschland hat die Zahl der Masernkranken erheblich zu genommen. Während es im Jahr 2016 noch 325 Masern-Fälle waren, wurden im Jahr 2017 landesweit bereits 926 Fälle registriert.
WHO warnt vor Masern
Die WHO warnt weiterhin vor Masern. In vielen Regionen Europas liegt die Masern-Durchimpfungsrate in der Bevölkerung noch unter den erforderlichen 95%, so dass sich die Infektionskrankheit vielerorts ungehindert ausbreiten kann. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) empfiehlt den Impfschutz von Kindern und Jugendlichen v.a. vor der Reise zu überprüfen. Durch den ständig wachsenden Fernreise-Tourismus sind Reisende zunehmend in die weltweite Masernsituation involviert. Immer wieder erkranken Reisende ohne Masernschutz bei ihrem Urlaub und bringen die Infektionskrankheit in ihr Heimatland zurück. Dort kommt es zur Ansteckung weiterer Personen, die ebenfalls keinen Masernschutz hatten. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen wird eine Impfung empfohlen. Auch Deutschland kämpft weiterhin gegen die Masern. Bundesweit bestehen große Impflücken. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales empfiehlt daher allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind sich gegen Masern impfen zu lassen. Das Vorkommen der Erkrankung ist bundesweit. Eine 37-jährige Frau in Essen verstarb im Mai 2017 an Masern.