12. Nov 2013
Philippinen: Seuchengefahr in zentralen Landesteilen
Am 8. November verwüstete der Taifun Haiyan (Yolanda) zentrale Landesteile der Philippinen. Rund 39 Provinzen sind von der Zerstörungskraft des Taifuns betroffen u.a. die Regionen von Bicol, Calabazon, Caraga, Zentral-Visayas, Davao, Ost-Visayas, Mimeropa, Nord-Mindanao und West-Visayas. Über 11 Millionen Menschen sind durch die verheerenden Unwetter des Taifuns betroffen. Die am stärksten betroffenen Regionen sind Samar, Leyte, Cebu, Iloilo, Oriental Mindoro, Masbate, Sorsogon, Negros, Capiz, Aklan und Romblon and Busuanga in Palawan. In vielen Regionen ist das Trinkwasser bereits ausgegangen oder wird in Kürze nicht mehr für die Versorgung der Überlebenden ausreichen.
Viele Todesopfer in Leyte und Samar
Der Taifun verwüstete die Philippinen auf eine Breite von bis zu 600 Kilometern. Am Dienstagabend erhöhte sich die Zahl der offiziellen Taifun-Toten auf über 1.700. Die meisten Toten (> 1.200) wurden in der Provinz Leyte registriert, weitere rund 200 Tote in der Nachbarprovinz Samar. Viele betroffene Regionen haben ihre Todesopfer noch nicht beziffern können. Vorsichtigen Schätzungen der UN (UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs) zufolge, wird die Zahl auf rund 10.000 geschätzt.
Touristen versuchen über Facebook Kontakt aufzunehmen
Mehr als 600.000 Menschen sind durch die Unwetter obdachlos geworden und mehr als 10 Millionen von der Naturkatastrophe betroffen. Notunterkünfte und Trinkwasserstationen werden errichtet und Nahrungsmittelpakete – sofern vorhanden – verteilt. Strom und Mobilfunk-Empfang ist vielerorts noch nicht wieder hergestellt. Einigen Touristen und Leitern von Ferienresorts in Busuanga, Coron und El Nido gelang es über Facebook Kontakt zu den Angehörigen aufzunehmen.
Anhaltender Dauerregen erhöht Seuchengefahr
Durch den anhaltenden Dauerregen besteht in den stark betroffenen Gebieten Seuchengefahr, da Kadaver, Fäkalien und Unmengen an Müll und Morast durch die Überschwemmungen das Umfeld der Überlebenden bestimmen. Gesundheitsexperten der UN und WHO berichten zudem über einen Mangel an medizinischer Versorgung. Erste Medikamenten-Hilfslieferungen zur Versorgung von akuten Durchfällen, sowie chronischer Erkrankungen wie Diabetes und Herz-/Kreislaufkrankheiten sind an manchen Orten eingetroffen. Es mangelt jedoch weiterhin an Medikamenten um die große Zahl der Betroffenen ausreichend versorgen zu können.
Umfassender Impfschutz empfohlen
Die Gefahr der Seuchenausbreitung und der Mangel an sauberem Trinkwasser erhöht in den Risikogebieten das Übertragungsrisiko für verschiedene Infektionskrankheiten v.a. Durchfall-Erkrankungen. Durch die notdürftige Unterbringung der vielen Tausend Opfer in überfüllten Notzelten besteht zusätzlich ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Reisenden in die Risikogebiete bzw. Personen die an Hilfseinsätzen teilnehmen wird neben einem umfassenden Impfschutz und einer sorgfältigen Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene, ebenso Mückenschutzmaßnahmen empfohlen. Vor Antritt der Reise sollte eine reisemedizinische Beratung erfolgen, um einen bestmöglichen Schutz vor diversen Erkrankungen gewährleisten zu können.