22. Okt 2021

Sambia: Typhus in Lusaka

Trinkwasserbeutel interMEDIS

Aus Lusaka wurden am Freitag den 15. Oktober 2021 vermehrt Typhus-Fälle berichtet. Die Erkrankungen werden aus Lusaka, der Hauptstadt des Landes gemeldet. Es wird angenommen, dass die Infektionsquelle verunreinigtes Trinkwasser ist. Die Typhus-Erkrankungen werden vor allem in den Armenvierteln der Stadt registriert.

Verunreinigtes Trinkwasser oder Essen ist häufig die Ursache 

Die Typhus-Erreger Salmonella Typhi werden vor allem auf fäkal-oralen Weg über verunreinigte Nahrungsmittel (z. B. ungewaschene Früchte, Gemüse, Milchprodukte, Fleisch) aber auch über verunreinigtes Trinkwasser, insbesondere unter schlechten hygienischen Verhältnissen aufgenommen. Vor allem aus Regionen mit mangelhaften hygienischen und sanitären Verhältnissen werden gehäuft und wiederholt Typhuserkrankungen gemeldet. Weltweit schätzt die WHO jährlich zwischen 11 – 20 Millionen Erkrankungen und 128.000-161.000 Todesfälle. 

Typhus-Impfschutz bei Reisen in Risikogebiete 

Nach Deutschland werden rund 80 - 90 % aller Typhus- und Paratyphusfälle aus Reiseregionen mit unzureichendem Hygienestandard importiert, u. a. aus Pakistan, Indien, Thailand, Indonesien, Ägypten, Türkei und Marokko. Laut Schätzungen importiert einer von 30.000 Fernreisenden einen Typhus abdominalis. Ein Typhus-Impfschutz ist bei Reisen in Risikogebiete oder bei erhöhtem Risiko durch Rucksack- oder Trekkingreisen empfohlen. Nicht nur schlechte sanitäre und hygienische Verhältnisse können für die Übertragung verantwortlich gemacht werden, sondern auch hygienische Nachlässigkeit in der Zubereitung der Speisen. Ebenso können auch sogenannte  „Dauerausscheider“ unter dem Küchenpersonal in Restaurants oder Hotels als Infektionsquelle eine Rolle spielen. Dadurch sind auch Hotelreisende vor einer Infektion mit den Typhuserregern nicht sicher. Bei Reisen in Länder mit Typhus-Vorkommen (Endemiegebiet) und unter schlechten hygienischen Bedingungen bei Reise-, Aufenthalts- und Arbeitsbedingungen (ggf. Rucksack- und Abenteuerreisen), insbesondere bei Reisen nach Asien, Afrika und Mittelamerika ist ein Typhus-Impfschutz empfohlen. Reisenden wird zudem eine sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene empfohlen.