7. Okt 2022

Schutz vor saisonaler Grippewelle für Reisende

Checklisten - Teaser iStock / Manuel Faba Ortega

Alljährlich rufen das Robert Koch-Institut, das Paul-Ehrlich-Instituts und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Schutz vor der saisonalen Influenza auf. Der Verlauf der saisonalen Grippewelle kann nie vorhergesagt werden. Entscheidend sind neben dem Verlauf der Grippewelle vor allem auch der Gesundheitszustand und das Expositionsrisiko des Einzelnen insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie. Als wichtigste Schutzmaßnahme gilt nach wie vor die Impfung, die von der Ständige Impfkommission (STIKO) Personen ab 60 Jahren, Schwangere, sowie Kinder, Jugendliche und Erwachsene, mit gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens empfohlen ist.

Oktober und November sind ideale Impfmonate

Da die meisten Krankheitsfälle zwischen Dezember und April auftreten, sollten die gefährdeten Personengruppen eine Influenza-Schutzimpfung in den Wochen und Monaten zuvor erhalten. Die Monate Oktober und November gelten als „ideale Impfmonate“ da in dieser Zeit noch rechtzeitig vor Eintreffen der Grippewelle in Deutschland eine ausreichende Immunität aufgebaut werden kann. Auch später, d.h. während der Grippewelle, kann noch geimpft werden. Allerdings besteht zu einem späteren Zeitpunkt das Risiko sich zu infizieren, bevor der Impfschutz aufgebaut wird. Der saisonale Impfstoff setzt sich jedes Jahr aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden drei Influenza-Virustypen zusammen. Der Impfschutz beginnt sich nach 7 Tagen zu entwickeln. Nach 10 bis 14 Tagen hat der Körper einen vollständigen Immunschutz aufgebaut. Personen mit erhöhtem Risiko, die sich unsicher sind, ob eine Influenza-Impfung für sie sinnvoll und empfohlen ist, sollten sich mit ihrem Arzt besprechen und gemeinsam eine Entscheidung treffen. . Neben der Impfung sind auch Schutzmaßnahmen im Verhalten empfohlen, um das Ansteckungsrisiko zu verringern. Dazu gehören unter anderem das Abstandhalten zu Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung und regelmäßiges sorgfältiges Händewaschen. Da die Influenzaviren mittels Tröpfcheninfektion insbesondere durch Niesen oder Husten übertragen werden, können auch Hände (durch die vor den Mund gehaltene Hand) leicht mit den Viren verunreinigt werden und über z.B. Händeschütteln von „Hand-zu-Hand“ weitergegeben werden. Aus diesem Grund wird ein häufiges Händewaschen empfohlen und das Husten bzw. Niesen in den Ärmel statt in die Hand. Personengruppen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe sollten darauf besonders achten. 

Gripperisiko auch für Reisende

Reisende haben in der Regel während ihrer Reise vermehrt Personenkontakte und sind auf Bahnhöfen, Flugplätzen, Busplätzen Menschenansammlungen und Klimaanlagen vermehrt ausgesetzt. Dadurch steigt das Risiko für den Einzelnen. Daher hat die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit (DTG) speziell für Reisende Empfehlungen ausgesprochen. Zu den Reisenden, die ein erhöhtes Expositionsrisiko (= das Risiko einem Krankheitserreger ausgesetzt zu sein) besitzen gehören: Passagiere auf Kreuzschiffen, Reisende auf längeren Flug-, Bus- oder Bahnfahrten, Reisende mit organisierten Touristengruppen, Reisende mit Besuch von Großveranstaltungen und Mekka-Pilger

Ganzjähriges Risiko zwischen den Wendekreisen 

Für Reisen in folgende Gebiete mit aktuellen Ausbrüchen ist prinzipiell eine Grippeimpfung empfohlen: Reisen auf der nördlichen Hemisphäre zwischen November und April, Reisen auf der südlichen Hemisphäre zwischen Mai und Oktober und Reisen in die Tropen oder Subtropen (zwischen den Wendekreisen) ganzjährig.