5. Mai 2021
Schweiz: Zunahme an Bergunfällen

In der Schweiz verunfallten im Jahr 2020 insgesamt 3.471 Personen in den Bergen. Dadurch, dass durch Corona bedingte Reiseeinschränkungen viele Menschen nicht verreisen konnten, fanden viele Ausflüge ins Inland und in die Berge statt. Dies führte zu einer bedeutend höheren Anzahl an Unfällen während der Pandemie, wie der Schweizer Alpen-Club (SAC) informierte. Rund 500 zusätzliche Unfälle traten im Coronajahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr auf. Der SAC befürchtet daher, dass es auch im Jahr 2021 aufgrund der anhaltenden Pandemie und Reiseeinschränkungen zu einer Zunahme an Unfällen kommen kann. Nach Angaben des Schweizer Alpen-Clubs haben im Jahr 2020 insgesamt 180 Personen ihr Leben in den Bergen verloren. Nach ihren Angaben sind beim Wandern 112 Personen tödlich verunfallt, weitere 47 Personen, die sich in den Bergen aufhielten, sind infolge einer Erkrankung ums Leben gekommen (meist Herz-Kreislauf) und 21 Freizeitsportler starben bei Sportarten wie Mountainbiking, Base-Jumping oder Delta- und Gleitschirmfliegen.
Im Frühsommer: Vorsicht auf schattigen Wegabschnitten die schneebedeckt und vereist sind
In der Schweiz verunfallten im Jahr 2020 mehrheitlich einheimische (73 %) Bergwanderer als ausländische (27 %). Diese Tatsache führt der Schweizer Alpen-Club auf die Corona bedingten Reiseeinschränkungen zurück, da dadurch mehr einheimische Wanderer und weniger ausländische in den Bergen unterwegs waren als in den Vorjahren. Die Zahl der verunglückten ausländischen Bergwanderer in der Schweiz lag in den Vorjahren meist über 40 %. Vor allem im Frühling und Frühsommer sowie im Herbst geraten viele Personen in den Bergen in Notlagen. Der Schweizer Alpen-Club betont die Gefahren auf schattigen Wegabschnitten die, schneebedeckt und vereist sind. Dadurch können auch einfache Bergwanderwege gefährlich werden. Auf solchen Wegabschnitten gab es im Jahr 2020 besonders viele Unfälle, davon verliefen sechs tödlich.
Für Bergtouren ist eine gute Planung am wichtigsten
Die Weglänge, Wegbeschaffenheit, Höhendifferenzen, das Wetter, die Umgebung und die Anforderungen für die Tour sollten unbedingt vor jeder Bergtour geklärt werden. Eine angemessene Ausrüstung und Reiseapotheke mit eigener Bedarfsmedikation ist dabei Grundvoraussetzung. Personen, die bestimmte Medikamente regelmäßig einnehmen (z. B. Betablocker, Anti-Baby-Pille, Malariamedikamente, Psychopharmaka etc.) sollten sich informieren, ob es in der Höhe zu unerwarteten Nebenwirkungen kommen kann und sich bei großen Touren (vor allem in extremen Höhen) durch einen Arzt beraten lassen. Beschwerden und Probleme, die während einer Bergwanderung neben Unfällen und Stürzen auftreten können, sind u. a. Erfrierung, Unterkühlung, Muskelkrämpfe, Herz- Kreislaufkollaps, Sonnenbrand, Hitzeschäden, Hautverletzungen und in größeren Höhen die Höhenkrankheit.