30. Aug 2015
Spanien: Chikungunya in Valencia
iStock/sculpies
Vor wenigen Wochen wurde in der Großstadt Valencia, im Osten Spaniens, zum ersten Mal ein Chikungunya-Fieber-Fall registriert der im Land erworben wurde. Der 60-jährige Valencianer infizierte sich bereits in Valencia, in seinem Heimatland Spanien und erkrankte bei seiner Reise nach Südfrankreich. Da die ÜberträgermückeAedes albopictus als Hauptüberträger in vielen Regionen Europas heimisch ist, treten immerwieder Chikungunya Fieber-Fälle in Europa auf.
Vorkommen der Überträgermücke erhöht das Risiko in Europa
Durch das Vorkommen der Überträgermücke in Europa sind auch saisonale Ausbrüche möglich. So kam es im Jahr 2007 zu einem Chikungunya-Ausbruch in der Region von Emilia-Romagna (Nord-Italien) an dem mehr als 200 Menschen erkrankten und einer starb. Die Erkrankungsfälle wurden aus der kleinen Stadt Castiglione di Cervia in der Provinz von Ravenna (Region von Emilia-Romagna) gemeldet. Ursprünglich wurde das Chikungunya-Virus durch einen Reisenden aus Indien in die Region importiert. Seither haben die Gesundheitsbehörden vielerorts Mücken-Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Überträgermücke “Aedes albopictus” durchgeführt. Die Überträgermücke tritt unter anderem in Spanien, Frankreich, Italien, Malta, Griechenland, Kroatien und in der Türkei auf. In der Zeit von Mai 2011 und Juli 2012 wurden zwei Fälle im Var départment, Provence Alpes Azur (PACA) in Frankreich beobachtet. Daraufhin wurden breitflächige Mückenbekämpfungsmaßnahmen in den PACA Departments, Alpes de Haute Provence, Alpes-Maritimes, Bouches du Rhône, Corse du Sud, Haut Corse und Var durchgeführt.
Chikungunya Fieber auch bei Touristen
Ein erhöhtes Vorkommen der Überträgermücken des Chikungunya Fiebers befindet sich in der Karibik, sowie in Nord-, Mittel- und Südamerika. Durch die starke Ausbreitung wurden viele internationale Reisende mit Chikungunya-Viren infiziert und erkrankten. Eine Untersuchung englischer Touristen im vergangenen Jahr zeigte, dass 88% aller Chikungunya-Erkrankungen, auf Reisen in die Karibik oder Südamerika zurückzuführen waren. Auch in Deutschland wurden im Vorjahr sehr viele Chikungunya-Infektionen bei Reisen in diese Regionen beobachtet. Insgesamt waren es 162 Chikungunya Fieber-Fälle die bei deutschen Touristen durch Aufenthalte in Ländern mit Chikungunya-Vorkommen registriert wurden.
Guter Mückenschutz senkt das Infektionsrisiko
Die typischen Beschwerden sind Fieber, sowie starke Kopf-, Muskel- und Gelenkbeschwerden. Während das Fieber häufig nach drei bis fünf Tagen von selber abklingt, können hingegen die Gelenkschmerzen nicht selten über Wochen und Monate andauern. Nachdem es keine Schutzimpfung gegen die Erkrankungen gibt, gelten als wichtigster Schutz Mückenschutzmaßnahmen. Reisende sollten daher in jedem Fall Haut bedeckende Kleidung tragen, Mückennetze am Schlafplatz einsetzen und insbesondere an freien Hautstellen sich regelmäßig - Tag und Nacht - mit Mückenabweisenden Cremes oder Lotionen einschmieren. Auch das Mitführen von Geräten die zum Fernhalten von Mücken Ultraschall-Signale aussenden, kann sinnvoll sein.