18. Feb 2022

Sri Lanka: Kehrt Malaria zurück?

Vietnam, Mekong Delta, Flußfahrt iStock/suc

Nach Aussage der Gesundheitsbehörden von Sri Lanka hat sich das Risiko der Ausbreitung von Malaria im Distrikt von Jaffna erhöht. Innerhalb von vier Wochen sollen vier Malariapatienten im Distrikt gemeldet worden sein. Dr. Ranaweera, Leiter der Abteilung zur Malariakontrolle, betonte, dass in einer kleinen Inselnation wie Sri Lanka das Vorkommen von Malaria in einem Distrikt für ein erhöhtes Infektionsrisiko auf der gesamten Insel sprechen könnte. In Sri Lanka wurden in diesem Jahr bereits sechs importierte Malariafälle aus Afrika gemeldet. Vier Patienten mussten auf der Intensivstation behandelt werden. Sri Lanka wurde 2016 von der WHO als malariafreies Land zertifiziert, nachdem in drei aufeinanderfolgenden Jahren von 2013 bis 2015 keine Malariafälle mehr aufgetreten sind. Allerdings besteht in Sri Lanka weiterhin das Risiko einer Wiedereinschleppung von Malaria durch importierte Fälle. Seit 2012 werden importierte Malariafälle von den Gesundheitsbehörden registriert und Infektionsschutzmaßnahmen unternommen, um der Verbreitung der Infektionskrankheit entgegenzuwirken. Insgesamt wurden 34 importierte Malariafälle von Februar bis Oktober 2019 festgestellt und 23 Fälle während des gleichen Zeitraums im Jahr 2020.

Touristen haben nur ein minimales Risiko

Gegenwärtig besteht für Touristen nur ein äußerst geringes Risiko, da es sich bislang nur um importierte Malaria-Fälle gehandelt hat. Dennoch kann auf diesem Weg der importierten Malariafälle die Erkrankung wieder eingeschleppt werden. Daher sollte bei fieberhaften Infekten auch an die grundsätzliche Möglichkeit einer Malaria gedacht werden. Wichtig ist es daher, die möglichen Symptome einer Malaria zu kennen und bei Beschwerden umgehend einen Arzt aufzusuchen, um eine schnelle Diagnosestellung und gegebenenfalls Behandlung zu erreichen. Auch in Deutschland erkranken Touristen alljährlich an einer Malaria während oder nach ihrem Aufenthalt in Ländern mit Malaria-Vorkommen. Die meisten Malariaerkrankungen bei Reisenden werden in Afrika südlich der Sahara erworben (v. a. Nigeria, Ghana, Eritrea, Togo, Kamerun, Kenia, Tansania und Uganda). Zum Schutz vor Malaria stehen neben Mückenschutzmaßnahmen, auch Chemoprophylaxemaßnahmen oder eine Notfallmedikation zur Verfügung. Bei Reisen in Länder mit Malaria-Vorkommen ist daher eine reisemedizinische Beratung vor der Reise empfehlenswert.